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Er kennt sich am Bruchweg aus:
von Heesen setzt auf Schuler

Arminia heute in Mainz mit Ioannis Masmanidis - Wichniarek auf der Bank

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Das gestrige Abschlusstraining vor der heutigen Partie beim FSV Mainz 05 (Anstoß 20 Uhr) begann mit einem Novum. Der gesamte Kader einschließlich Trainer und Physiotherapeuten bewaffnete sich mit Schneeschiebern und räumte eine Hälfte des Spielfeldes in der SchücoArena frei.
Zum ersten Mal in der Anfangself: Ioannis Masmanidis.

»Auf unserem Trainingsgelände geht derzeit gar nichts. Aber irgendwo müssen wir mal ein paar Übungsformen durchführen«, begründete Thomas von Heesen die ungewöhnliche »Aufwärmphase.«
Danach wurden Abläufe geübt, die in Mainz von entscheidender Bedeutung sein können. Schnelles Ball prallen lassen und erfolgreiche Torabschlüsse. »Wir müssen Mainz früh stören und attackieren und immer wieder das Spiel verlagern«, verdeutlichte von Heesen sein Rezept. Schließlich war ihm nicht verborgen geblieben, dass es die »Mainzelmännchen« gar nicht mögen, wenn der Ball schneller ist, als sie selbst.
Während der FSV 05 gestern seine Wunden leckte und die 2:4-Niederlage nach einer 2:0-Führung gegen Werder Bremen bedauerte, ärgerte sich der Bielefelder Coach immer noch mächtig über die 1:2-Niederlage beim HSV. »Wir waren gegen Bremen und Hamburg überlegen und haben doch keinen Punkt geholt.«
Das soll sich heute Abend im Stadion am Bruchweg ändern. »Ohne Zähler fahren wir nicht nach Hause«, versicherte Ioannis Masmanidis. Der 22-jährige Deutsch-Grieche steht erstmals in der Anfangsformation. Im Sturmzentrum soll er den verletzten Fatmir Vata ersetzen. »Janni« Masmanidis wurde übrigens auch vom FSV Mainz umworben. Trainer Jürgen Klopp wollte ihn aber erst zur neuen Saison verpflichten. Jetzt musste Manager Christian Heidel zugeben: »Arminia war leider etwas schneller.«
Eine zweite Veränderung will Thomas von Heesen in der Viererkette vornehmen. Der ehemalige Mainzer (2000 - 2002) Markus Schuler rückt an seiner alten Wirkungsstätte wieder auf den linken Außenposten und ersetzt Tobias Rau. »Markus hat drei Tage nichts gemacht, um Kraft zu tanken«, begründete der DSC-Coach das Wechselspiel. Heiko Westermann, der sich im Hamburg einen Nasenbeinbruch zuzog, trainierte gestern mit einer Gesichtsmaske. »Ich bin sicher, dass ich damit spielen kann«, meinte der Innenverteidiger optimistisch. Sollten wider Erwarten Probleme auftreten, hat von Heesen schon eine Ersatzlösung parat: »Dann wird Fink in der Abwehr spielen und Kucera rückt ins Mittelfeld.«
Entwarnung signalisierte gestern zur allgemeinen Überraschung auch Artur Wichniarek. Der polnische Stürmer verspürte zwar noch leichte Schmerzen im Fußgelenk, trainierte aber munter mit. Die Schwellung sei etwas zurück gegangen, aber manchmal müsse man auch auf die Zähne beißen, grinste er verschmitzt. Wichniarek wird in Mainz zunächst auf der Ersatzbank sitzen.
An einen Einsatz von Sibusiso Zuma ist in Mainz nicht zu denken. Der Südafrikaner kehrte zwar Sonntag Abend aus seinem Heimatland zurück, begab sich gestern Vormittag sogleich ins Reha-Zentrum, um seine Adduktorenverletzung behandeln zu lassen. Vorsichtshalber soll eine Kernspintomographie durchgeführt werden. Einziges Problem: Vereinsarzt Dr. Michael Dickob befindet sich im Urlaub. Thomas von Heesen zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass der »Puma« am Samstag gegen Stuttgart wieder auf Torjagd gehen kann.

Artikel vom 07.02.2006