10.03.2006
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Es ist kein Novum, Arien ohne den eigentlichen Liedtext musikalisch darstellen zu wollen. Die Soloparts aus Mozarts »Don Giovanni« und »Zauberflöte« jedoch ausgerechnet mit einem Instrument auszufüllen, dem eher der Ruf der Lagerfeuerromantik anhaftet, ist mit dem Anspruch verbunden, dem natürlichsten und facettenreichsten Instrument - der menschlichen Stimme - ebenbürtig zu sein. Doch Matthias Schlubeck tritt den Beweis an, wie vielfältig konzertant die hölzerne Flöte sein kann. Der gebürtige Wuppertaler, Jahrgang 1973, gilt als einer der führenden Panflötisten der Welt und hat sich besonders im Bereich der Interpretation klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht. Dieser lautet manchmal gar »Teufelsflötist«. Unterstützt wird Schlubeck bei seinem Auftritt von der Staatsphilharmonie Arad unter Leitung von Horst-Hans Becker.
Die Panflöte ist eines der ältesten Instrumente überhaupt. Es gibt sie heute in vielen verschiedenen Bauarten. Die rumänische Form ist wohl die am weitesten entwickelte, auf der sich nicht nur Folklore spielen lässt. Bauart und - ganz wichtig - ausgereifte Spieltechnik ermöglichen es, diese Panflöte auch im Bereich der klassischen Musik einzusetzen. An der grundsätzlichen Einfachheit des Instrumentes hat sich gleichwohl nichts geändert. Die Panflöte wird ohne mechanische Hilfsmittel wie Klappen oder ähnliches gespielt. Durch die Direktheit der Tonerzeugung kommt die Panflöte der menschlichen Stimme sehr nah. Was wohl Papageno und Papagena dazu sagen . . .
Artikel vom 10.03.2006