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Prozess drei Monate nach Tims Tod

38-jähriger Angeklagter streitet die tödlichen Verletzungen ab

Der 38-jährige Angeklagte wird ins Gericht geführt. Foto: dpa

Itzehoe (dpa). Nur drei Monate nach dem gewaltsamen Tod des kleinen Tim aus Elmshorn (Schleswig-Holstein) hat gestern vor dem Landgericht Itzehoe der Totschlagsprozess gegen den Ex-Freund der Mutter des Jungen begonnen. In der Anklage wirft die Staatsanwaltschaft dem 38-Jährigen vor, den Zweijährigen am 8. November so schwer misshandelt und verletzt zu haben, dass dieser wenige Stunden später an den Folgen einer Hirnblutung starb.
Sowohl Tims Mutter als auch der leibliche Vater verfolgten als Nebenkläger die Anklageverlesung. Die Eltern lebten zum Tatzeitpunkt getrennt.
Der Anwalt des Angeklagten sagte, sein Mandant habe sich inzwischen bei Tims Mutter entschuldigt, ohne aber die Tat zugegeben zu haben. Er streite ab, dass die tödlichen Verletzungen durch ihn verursacht wurden. Ihm drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu 15 Jahre Haft.
Der Fall Tim hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Tagelang wurde mit Großaufgebot nach dem Zweijährigen gesucht, dessen Leiche schließlich sechs Tage nach dem Verschwinden auf einem Nachbargrundstück gefunden wurde.

Artikel vom 07.02.2006