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Dachdecker würgt die
Freundin fast zu Tode

Anklage zum Schwurgericht: zwei Vorfälle


Bielefeld (uko). Wegen eines versuchten Totschlags muss sich ein Dachdecker aus Bielefeld demnächst vor dem Schwurgericht des Landgerichts veranworten. Der 38-jährige Mann soll seine Lebensgefährtin fast erwürgt haben.
Am 8. September 2005 soll es in der Wohnung an der Adalbert-Stifter-Straße zu dem folgenschweren Streit gekommen sein. Als die 27-jährige Hanna V. (Name des Opfers geändert) in der Nachbarwohnung feierte und Felix M. auf die beiden gemeinsamen Kinder aufpaßte, soll sich Mann sehr über seine Freundin geärgert haben. Unter einem Vorwand rief er sie herüber und machte ihr massive Vorwürfe.
Als das Paar schließlich ins Bett ging, begann M. seine Freundin zu würgen, obendrein drückte er ihr ein Kissen ins Gesicht. Die Frau konnte sich wehren, konnte auch um Hilfe schreien. Als dann noch die Schwester des Opfers an der Wohnungstür klopfte, ließ Felix M. von seiner Freundin ab. Er öffnete die Tür und gestand der Nachbarin, er habe ihre Schwester umbringen wollen.
Zu einem ähnlichen Vorfall soll es nach der Anklage von Staatsanwalt Klaus Metzler schon im August oder September 2004 gekommen sein. Seinerzeit soll Felix M. seine Freundin ebenfalls gewürgt haben, dann von ihr ohne Einwirkung von außen abgelassen haben. Juristen nennen dieses Vorgehen einen »freiwilligen Rücktritt vom Versuch«. Metzler hat diesen Fall daher lediglich als gefährliche Körperverletzung angeklagt.
Felix M. war schon in seiner Jugend straffällig geworden. Er verbrachte einige Zeit in Heimen, absolvierte dann eine Lehre als Dachdecker und war obdachlos. M. war alkohol- und drogenabhängig. Er wurde zudem vom Amtsgericht Bielefeld im Jahr 1995 wegen Drogenhandels zu 18 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.ÊEin Termin für die Verhandlung vor dem Schwurgericht steht noch nicht fest.

Artikel vom 07.02.2006