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Werder kommt
nicht näher

12. Remis: Stuttgarter Minimalisten

Stuttgart (dpa). Werder Bremen hat mit einem mageren 0:0 beim VfB Stuttgart die Chance verpasst, den Titelkampf in der Fußball-Bundesliga wieder spannender zu machen.

Nach den ersten Punktverlusten dieses Jahres haben die Norddeutschen nunmehr weiterhin acht Punkte Rückstand zu Tabellenführer Bayern München, der sich tags zuvor von Hertha BSC 0:0 getrennt hatte. Auch der VfB kam mit dem zwölften Saison-Remis keinen Schritt voran. Er bleibt in diesem Jahr weiter sieglos, ohne Torerfolg und bringt Trainer Giovanni Trapattoni wieder in Erklärungsnot.
Auch ohne die Nationalspieler Tim Borowski, Frank Baumann (beide gelb-gesperrt) und Miroslav Klose (Schulterverletzung) hatten die Gästespielerische Vorteile. Im Mittelfeld zogen Johan Micoud und vor allem Torsten Frings geschickt die Fäden, vor versuchte Nelson Valdez erneut zu beweisen, dass er mehr als nur ein Klose-Ersatz ist. Der 22 Jahre alte Paraguayer hatte auch die beiden besten Werder-Chancen vor dem Wechsel, konnte sie aber nicht nutzen.
Gelegenheiten hatten die »Minimalisten« vom VfB, bei dem die beiden Dänen Jon Tomasson und Jesper Grönkjaer zunächst nur auf der Bank saßen nicht zu bieten. Bei der besten benötigten sie in der 34. Minute zudem noch Bremer Schützenhilfe. Torhüter Andreas Reinke konnte einen Schuss von Thomas Hitzlsberger nur abklatschten. Auch nach Wiederanpfiff gab es kaum mehr Aufreger. Im Gegenteil: Die Mittelfeldreihen neutralisierten sich. Die Schlussphase einer schwachen Partie war von einer unschönen Szene getrübt. Werders Torhüter Reinke erlitt bei einem Zusammenprall mit Martin Stranzl in der 79. Minute ein stark blutende Platzwunde und musste durch Tim Wiese ersetzt werden.
Wiese kam so zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz für die Bremer nach mehrmonatiger Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses. Reinke musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Artikel vom 09.02.2006