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Tomte
Sollte mal jemand auf die Idee kommen, einen Wettbewerb im Worthülsen- und Phrasen-Aneinanderreihen zu veranstalten - so manche deutsche Band dürfte sich dabei gute Chancen auf einen vorderen Platz ausrechnen. Nicht Tomte: Wo andere Gruppen pappige Sprechblasen liefern, setzt das Quintett um Thees Uhlmann auf Inhalt, Bilder und Gefühle, auf Text, der sich im Kopf, Musik, die sich im Ohr festsetzt. Das neue Album »Buchstaben über der Stadt« macht da keine Ausnahme. Die zehn Stücke sind nichts für die Massen. Aber wer sich auf Uhlmanns markante Stimme einlässt - und vor allem zuhört -, hat die Chance, eines der besten Alben des Jahres zu entdecken. Anhörtipps: »Ich sang die ganze Zeit von dir«, »New York« und »Geigen bei Wonderful World«.

Farin Urlaub
Ob er's auch alleine kann - diese Frage stellt sich bei Farin Urlaub schon lange nicht mehr. Seine Solo-Qualitäten hat er längst unter Beweis gestellt. Das »Racing Team« als musikalische Unterstützung statt der »Mit-Ärzte« Bela B. und Rod, einer Mini-Big-Band mit Bläsern und Background-Chor - funktioniert das? Aber sicher! Daran lässt auch Farins »Livealbum of Death« keinen Zweifel. Mehr als 80 Minuten Live-Mitschnitte, während der Tour 2005 aufgenommen, überzeugen auch den größten Rest-der-Band-Vermisser. Denn 22 Songs - vom »Ziemlich okayen Popsong« bis »Glücklich« - garantieren einen hohen Spaßfaktor. Farin Urlaub dürfte auch bei den nächsten Konzerten (siehe »Hin und Weg«) sicherlich nicht nach enthusiastischen Mitsingern suchen müssen. Stefanie Hennigs

Artikel vom 10.02.2006