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Mode muss kombinierbar sein

Für »Gerry Weber Men« gelten ähnliche Prinzipien wie bei den Damen

Von Bernhard Hertlein (Text)
und Mario Berger (Fotos)
Düsseldorf/Halle (WB). Vorhang auf in »Halle 29«: Erstmals präsentieren die Unternehmer Gerhard Weber (Halle) und Gerd Leithäuser (Hamm) in Düsseldorf derzeit die neue Marke »Gerry Weber Men«. Besonderes Plus: die Kombinierbarkeit der unterschiedlichen Bekleidungsstücke.
Trifft sich oft mit Gerhard Weber: Holger Schmies ist Produktmanager Gerry Weber Men.

Seit zwei Wochen hat die von Weber eingerichtete »Halle 29«Êin der Düsseldorfer Rheinmetallallee einen neuen Untermieter: Gerd Leithäuser, Chef eines 1934 in Hamm gegründeten Familienunternehmens, zeigt dort ganzjährig zwei seiner drei Herrenbekleidungsmarken: Benvenuto und -Êneu -Ê»Gerry Weber Men«.
Gespannt verfolgt die Branche den Einstieg des Haller Modemachers in den Herren-Bekleidungssektor. Anders als Boss mit seiner Frauenlinie »Boss Woman«Êsetzt Weber dabei auf einen Lizenznehmer, der sich in der Branche auskennt und in Westfalen zu Hause ist. »Das erleichtert sehr die Zusammenarbeit«, erklärte er am Samstag in Düsseldorf. Obwohl »nur« Lizenzgeber, trifft sich Weber mindestens ein Mal monatlich mit dem Designer Holger Schmies.
Das Startprogramm für »Gerry Weber Men«Êträgt den Namen »Irish Rocks«. Spätsommerhaft setzt es vor allem auf die Farben Schwarz und Viola sowie Sand bis hin zu Bernstein. 13 Produktgruppen (zum Beispiel Anzüge, Hosen, Sakkos, Hemden, Krawatten, Pullover) sind so zu gestalten, dass sie untereinander kombiniert werden können. In dem Punkt dient die Damenmode den Männern als Vorbild. Zwei Drittel des Umsatzes von zunächst zehn Millionen Euro will Leithäuser mit Freizeit-, ein Drittel mit Geschäftskleidung für Männer erwirtschaftet.
Ausgeliefert wird »Irish Rocks« erstmals am 30. Juni. Von Mitte Juli an können die Männer die Mode im Einzelhandel anprobieren. Auch sechs bis acht der größeren »Houses of Gerry Weber« sollen die neue Herrenbekleidung vom Start weg anbieten.
Im Vergleich zu »Gerry Weber Men« hat die Leithäuser-Eigenmarke »Benvenuto« noch stärker den Geschäftsmann im Visier. Die zweite Lizenzmarke »Toni Gard« siedelt im absoluten Top-Bereich. »Ich dachte mir, wer mit einer Marke wie ÝToni GardÜ Erfolg hat, ist für ÝGerry Weber MenÜ genau der Richtige«, nennt Gerhard Weber einen der Gründe, warum er sich für das Hammer Familienunternehmen als Partner entschied. Leithäuser hatte sich zuvor schon ein Mal aus eigenem Antrieb erfolglos um die noch nicht ausgeschriebene Lizenz beworben. Weber: »Zu dem Zeitpunkt waren wir einfach noch nicht soweit.«
Leithäuser erwirtschaftet mit 1700 Mitarbeitern, davon 200 in Deutschland, einen Umsatz von 50 Millionen Euro. Ein Drittel entfällt auf das Ausland. Produziert wird in einem eigenen Werk im polnischen Leszno sowie bei Kooperationsbetrieben.

Artikel vom 06.02.2006