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Der erste Punkt im neuen Jahr - aber Artur vergibt den Sieg

Arminia Bielefeld holt beim FSV Mainz 05 ein 1:1 - Boakyes sechstes Tor

Von Werner Jöstingmeyer
Mainz (WB). Abrutschgefahr gebannt: Arminia Bielefeld hat nach zwei Niederlagen hintereinander gestern Abend beim 1:1 (0:0) einen Punkt aus Mainz entführt. Es war der erste Zähler der Arminen in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga. DSC-Joker Artur Wichniarek verschenkte in letzter Sekunde den Sieg.

Der ebenfalls eingewechselte Pinto bereitete klasse vor, doch Wichniarek schoss aus 16 Metern am leeren Tor vorbei. DSC-Trainer von Heesen war bedient, musste mit dem Remis zufrieden sein.
Beiden Mannschaften war im ersten Durchgang das unerfreuliche Wochenend-Ergebnis (Mainz 2:4 in Bremen, Bielefeld 1:2 in Hamburg) deutlich anzumerken. Und obwohl mit gleich zwei Niederlagen in die Rückserie gestartet, waren es die Arminen, die im nicht ganz ausverkauften Stadion am Bruchweg mehr Initiative zeigten. Linksverteidiger Markus Schuler spielte Doppelpass mit Isaac Boakye. Zum Torabschluss kam der Angreifer aber nicht. Wie diese blieben mehrere verheißungsvolle Aktionen schon im Ansatz stecken. Weil beide Abwehrreihen sicher standen und kaum Lücken ließen, waren beide Teams zu Schussversuchen aus der zweiten Reihe gezwungen.
Wirkliche Aufreger waren diese Fernversuche nicht. Nur als Schiedsrichter Peter Gagelmann in der 32. Minute dem Mainzer Michael Thurk wegen angeblicher Abseitsstellung eine Schusschance raubte, kam am Bruchweg Stimmung auf. Der Ummut der Fans war berechtigt. Thurk war regelkonform vors Tor gekommen - Glück für Arminia.
Für die Gastgeber war das der Weckruf. Zu zwingenden Chancen kam der FSV zwar auch in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts nicht. Thurk und Co. waren nun aber präsenter.
Dass vier Minuten nach dem Wiederanpfiff dann auch der Führungstreffer für die Gastgeber fiel, war einzig und allein dem gedanklichen Aussetzer von DSC-Verteidiger Marcio Borges zuzuschreiben. Ohne Not holte er Thurk von den Beinen. Und weil das im Strafraum passierte, zeigte Schieri Gagelmann auf den Elfmeterpunkt. Für eine abfällige Handbewegung Richtung Gagelmann sah Borges auch noch Gelb. Mohamed Zidan verwandelte den Elfer sicher zum 1:0 (49.).
Acht Minuten hielt der Vorsprung der Mainzer, dann schlugen die Gäste zurück. Ecke Masmanidis, Kopfballverlängerung Fink. Und was dann passierte, war der fußballerische Höhepunkt der Partie. Mit dem Rücken zum Tor stehend nahm Isaac Boakye den Ball aus der Luft mit dem rechten Fuß an. Und ohne ihn aufprallen zu lassen, drosch er ihn volley unhaltbar für Christian Wetklo in die Maschen des Mainzer Tores.
Es war Isaac Boakyes sechstes Saisontor. Und zugleich ein Bewerbungstreffer hinsichtlich der Weltmeisterschaft. Hoffentlich wird Ghanas Nationalcoach Ratomir Dujkovic das Supertor vorgeführt.
Nur bei Wichniareks Großchance ganz am Schluss hätte man am liebsten gar nicht hingesehen.
Eine gute Nachricht gab's noch: Sibusiso Zuma steigt nach überstandener Adduktorenverletzung heute wieder ins Training ein. Samstag gegen den VfB Stuttgart wird er zum Kader zählen.

Artikel vom 08.02.2006