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»500 Arbeitsplätze
in Bethel gefährdet«

Verdi ruft zur Demo am 9. Februar auf


Bielefeld (gge). Müssen Krankenschwester, Pflegekräfte und andere Bedienstete sozialer Einrichtungen künftig 40 statt 38,5 Stunden in der Woche ohne Lohnausgleich arbeiten, sind allein in Bethel 500 Arbeitsplätze gefährdet. Das hat gestern Horst Franke, Sekretär der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Bielefeld erklärt. Am Donnerstag, 9. Februar, ist ab 17 Uhr eine Großdemonstration auf dem »Roten Platz« vor dem Assapheum geplant (wir berichteten).
»Soziale Arbeit ist was wert! - Gutes Geld für gute Arbeit« lautet das Motto der Veranstaltung, die um 18 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Landeskirchenamt endet. Auch in Darmstadt und Hannover wird demonstriert.
In Bielefeld hatten sich bereits Ende vergangenen Jahres 43 Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte aus allen sozialen Einrichtungen der Region Bielefeld/ Gütersloh und der Gewerkschaft Verdi zu einem Aktionsbündnis formiert. Es will den Kürzungsplänen im kirchlichen und sozialen Bereich entgegen wirken. Abgewehrt werden soll der Versuch der Arbeitgeber aus evangelischer Kirche und Diakonie sowie der Arbeiterwohlfahrt, des Deutschen Roten Kreuzes und den Einrichtungen des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), sich vom Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) weiter abzukoppeln.
»Auch die Arbeitgeber müssten ein Interesse an vergleichbaren Refinanzierungsverhältnissen haben«, erklärte Roland Brehm für die Mitarbeitervertretung der von Bodelschwinghschen Anstalten. Unterschiedliche Haustarife führten zu ruinösem Wettbewerb. Die Stimmung unter den Beschäftigten sein »brisant«, meinte Franke. Die Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie von vier Tagen Jahresurlaub sei nicht ohne Wirkung geblieben.

Artikel vom 04.02.2006