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»Bürgerberatung kann
nur vollständig erfolgen«

Bezirksvertretung kritisiert Verwaltungskonzept


Jöllenbeck (gge). Die Bezirksvertretung Jöllenbeck hat die beabsichtigte Schließung der Bezirksämter Dornberg und Gadderbaum zwar nicht mit Jubel zur Kenntnis genommen. Während der jüngsten Sitzung in der Aula der Realschule am Donnerstagabend wurde jedoch Kritik laut -Ê vornehmlich am neuen Filialkonzept der Bürgerberatungen.
»Wir halten es für bedenklich, dass wir als Stadtbezirk die Verfügung über die Sportstätten verlieren«, meinte Hans-Ulrich Spanka für die SPD. Er hielt auch die künftigen Öffnungszeiten zur Bürgerberatung (montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Bezirksamt) für zu knapp bemessen. Werde auch noch die Volkshochschule bald größtenteils zentral vom Bielefelder Rathaus aus verwaltet, reduziere sich sicher langfristig auch das Angebot vor Ort, befürchtete der Sozialdemokrat.
Günther Salzwedel (BfB) hielt es dagegen für »gut, dass man damit anfängt, neue Medien zu nutzen und alte Zöpfe abzuschneiden«. Man lebe schließlich in Zeiten der Datenverarbeitung. In Bezug auf Gadderbaum und Dornberg fragte er sich allerdings, was die Volksbank dazu sagen werde, wenn die Stadt mit ihren Bürgerberatungen nur in die Sparkasse-Filialen ziehe und gleichsam Kunden anlocke.
»Das Sportamt erledigt nur das Routinegeschäft«, so Frank Spengemann aus der Projektgruppe beim Oberbürgermeister. Gleichwohl war Peter Kraiczek (CDU) der Ansicht, die Stadtbezirke würden ausgehöhlt. Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Kleimann wollte sich dem Optimierungsgedanken nicht verschließen, betonte aber: Bürgerberatung kann nur vollständig erfolgen.«

Artikel vom 04.02.2006