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Fingerspitzengefühl ist gefragt

Schüco-Arena: Nach der Präsentation gehen Anlieger und Verein ins Detail

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Es war ein erstes Abtasten. Das muss jeder erst einmal sacken lassen«, sagt DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick. Am Donnerstag hatten die Arminen-Verantwortlichen den Anliegern an der Melanchthonstraße ihre Pläne zur Aufstockung der Osttribüne im kleinen Kreis vorgestellt.

Einig sind sich DSC-Präsident Schwick und Anlieger wie Friedrich Puhlmann, dass die Zeit angesichts einer von Behördenseite gesetzten Frist im Juni drängt. Einig ist man sich aber auch darin, dass es eine Lösung geben wird. Wie die aussehen soll, ist noch offen. Gefragt sei jetzt jede Menge Fingerspitzengefühl im Vorgehen, versichert Anlieger Puhlmann. Bewegung auf beiden Seiten wird erwartet. Denkbar erscheint eine bauliche Lösung auf den von Präsident Schwick genannten 22 Metern Gesamthöhe. Puhlmann: »Eine zu den Anliegerhäusern hin niedrigere Stufe würde den optischen Eindruck klar verbessern.«
Bundesligist Arminia plant die Aufstockung der Osttribüne. Mit Erreichen der vorhandenen Traufenhöhe der drei anderen Tribünen wäre das Stadion baulich geschlossen und der vom Verwaltungsgericht für eine dauerhafte Genehmigung geforderte Lärmschutz erfüllt. Die Anlieger fühlen sich baulich und sprichwörtlich »in die Enge getrieben«. Puhlmann: »Was baurechtlich genehmigungsfähig ist, erschlägt die Anlieger wegen der Nähe zu Häusern und Gärten. Das ist ein Gefühl, wie hinter der massiven Lärmschutzwand an der Autobahn.« Wo bislang eine 14 Meter hohe Tribüne in 40 Metern Entfernung steht, sollen von Juni an 22 Meter in einer Entfernung von nur 24 Metern zu Gärten und Balkonen stehen.
Angesagt sei jetzt eine sensible Nachbereitung, betont DSC-Präsident Schwick, dem sehr an einer einvernehmlichen Lösung liegt. Stadion und enge Besiedlung im Bielefelder Westen gehörten von jeher zusammen. Es muss jetzt gelingen, eine bauliche Variante zu treffen, die alle Anlieger inklusive Verein erreicht - die aber auch den Vorgaben der Landesbehörden NRW in Sachen Lärmschutz genügt. Schwick: »Wir haben festgestellt, dass die Lärmschutzverordnung in ihrer Bedeutung den Anliegern bislang wohl noch nicht so klar war.« Gleichwohl sei die Aufstockung unverzichtbar, will man nicht eine Stilllegung riskieren. Das ist auch den Anliegern klar. Friedrich Puhlmann: »Im Herzen sind wir im Westen alle Arminen. Wir leben mit diesem Verein, wissen um die Bedeutung für das Image der ganzen Stadt.«

Artikel vom 04.02.2006