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SPD will Rentenbonus

Schwerarbeiter nicht erst mit 67 in Ruhestand


Berlin (dpa). Die SPD erwägt bei der Einführung der Rente mit 67 Sonderregelungen für besonders belastete Berufe. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und SPD-Vize Kurt Beck sagte: »Ich kann einen Dachdecker mit 67 nicht mehr auf dem Dach arbeiten lassen.« Auch für Krankenschwestern und andere Schichtarbeiter müsse es differenzierte Lösungen geben.
Beck hält dabei Ausgleichszahlungen des Staates oder spezielle Tarifvereinbarungen für möglich. Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Edelgard Bulmahn (SPD). Der FDP-Sozialpolitiker Heinrich Kolb warnte dagegen davor, mit Sonderregelungen den angestrebten Entlastungseffekt bei der Rentenversicherung wieder zunichte zu machen.
Die DGB-Vizevorsitzende Ursula Engelen-Kefer, die auch Mitglied des SPD-Vorstands ist, forderte eine Erleichterung des Vorruhestandes und einen Verzicht auf Rentenabschläge. Für Arbeitnehmer, die körperlich oder nervlich stark belastet seien, sei es heute schon »kaum möglich, bis zum Alter von 65 durchzuhalten«. Wer nach der heutigen Regelung wegen teilweiser oder voller Erwerbsminderung vor dem 63. Lebensjahr in Rente geht, muss Abschläge von 3,6 Prozent bis maximal 10,8 Prozent hinnehmen.

Artikel vom 06.02.2006