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Probleme nicht mit Wut lösen

Theaterprojekt der Baumheideschule

Von Jürgen Rahe
Baumheide (WB). »Wohin mit meiner Wut«, lautete jetzt ein Theaterprojekt an der Baumheideschule. 24 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe acht hatten dazu verschiedene Szenen eingeübt und sie im Rahmen einer Abschlussaufführung Mitschülern, Eltern und Lehrern in der Schulaula präsentiert. Zu den aufmerksamen Zuhörern gehörte auch die Leiterin der Baumheideschule, Gundula Laaser.

Ob das Thema »Verbotene Liebe« oder die »Schlägerei auf der Straße« - die Hauptschüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren spielten diese Szenen recht authentisch. Unterstützt worden waren die jungen Darsteller im Vorfeld von Diemut Döninghaus und Martin Neumann, theaterpädagogische Leiter vom »Forum für Kreativität und Kommunikation« in Bielefeld. Neumann: »Wir haben aber nur für die Feinarbeit gesorgt. Die Textideen entwickelten die Theaterprojektteilnehmer ganz allein.«
Mehrere Fragestellungen zum Thema Wut bildeten den »roten Faden« des Projektes der Baumheideschule. »Aus Wut habe ich mich auch schon mal gekloppt«, gab eine Schülerin offen und ehrlich zu. »Viel gebracht hat es allerdings nicht.«
Der Punkt, bei dem Martin Neumann gerne einhakt. »Das ist das Ziel dieses Projektes. Die Schüler sollen erkennen, dass Gewalt keine Lösung sein kann. Wer in irgendeiner Form ÝangemachtÜ wird, sollte nicht mit Wut im Bauch reagieren, sondern auf jeden Fall Distanz halten und lieber seinem Gegenüber sagen ÝDu bist in OrdnungÜ.«
Dankbar sind alle Beteiligten, dass die katholische Kirchengemeinde »Maria Königin« freundlicherweise Räume für die Probenarbeit zur Verfügung gestellt hatte. Initiatoren und Betreuer des Theaterprojektes waren die Schulsozialarbeiterin Katharina Laumeier und der AWO-Schulsozialarbeiter Christian Zwiener.
Finanzielle Unterstützung für das Theaterprojekt leisteten der Verein »Karlsson - Verein für mehr Chancengleichheit von Kindern« sowie der Arbeiterwohlfahrt-Kreisverband Bielefeld.
An der Heeper Baumheideschule, Schlehenweg 24, werden etwa 400 Jungen und Mädchen unterrichtet. Der Ausländeranteil ist hier mit 70 bis 80 Prozent sehr hoch.

Artikel vom 07.02.2006