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Individualisten
Dicht
am
DSC

Von Werner Jöstingmeyer

Gegen Bremen kann man verlieren und in Hamburg auch. Schließlich zählen die beiden »Nordlichter« neben dem souveränen Deutschen Meister Bayern München zu den Glanzlichtern der Bundesliga. Dennoch wurde Arminia in den beiden Rückrundenspielen weder von Werder noch vom HSV vorgeführt. Im Gegenteil: Bielefeld stellte jeweils die bessere Mannschaft, besaß aber individuell nicht die Qualität, um die Punkte kassieren zu können. Der Pole Piotr Trochowski machte es am Samstag mit links, der Bosnier Sergej Barbarez wenig später mit Gewalt. Zwei Hamburger, die durch gute Einzelleistungen eine drohende Niederlage in einen glücklichen Sieg ummünzten.
Den Bremer Erfolg in der SchücoArena besorgte der zweimalige, aber für die WM 2006 ausgebootete Nationalspieler Frank Fahrenhorst. Weil er im entscheidenden Augenblick wacher war als die Bielefelder Abwehr und den einzigen Treffer erzielte. Auf diese Glücksmomente der Solisten warten die Arminen derzeit vergeblich. Manchmal müsse man das Glück erzwingen, sagte DSC-Abwehrspieler Bernd Korzynietz und wies auf die zahlreich vorhandenene Chancen hin. Darin liegt eben auch der kleine, aber feine Unterschied zwischen den vermeintlichen Großen der Liga und den »Underdogs« wie Arminia.
Bielefeld funktioniert hervorragend im Team, besitzt in Sibusiso Zuma aber nur einen Individualisten, der ein Spiel allein entscheiden kann. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Vata und Wichniarek ruhen wieder einmal die Hoffnungen auf dem Südafrikaner. Ob er allerdings schon in Mainz wieder zur Verfügung steht, ist fraglich. Bleibt die Hoffnung, das harte Teamarbeit zuweilen auch belohnt wird.

Artikel vom 06.02.2006