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Workshops mit
kleinen Talenten

Lang Lang will Kinder unterrichten

Der chinesische Klaviervirtuose Lang Lang will Kinder zu klassischer Musik führen.Foto: dpa

Hannover (dpa). Der chinesische Star-Pianist Lang Lang will Kinder zu klassischer Musik führen. »Klassik darf keine Randsparte nur für Experten mit akademischem Vorwissen sein, sondern muss jedem offen stehen«, sagte der 23-Jährige. In China spielten 20 Millionen Kinder Klavier. Anders als in Europa seien 90 Prozent der Konzertbesucher junge Menschen. »Für mich ist Mozart fast wie ein Gott. Diese Freude möchte ich vermitteln und dazu beitragen, dass auch hierzulande die Begeisterung für das Genre wächst.« Neben den acht Konzerten in Deutschland während seiner Welttournee wird Lang Lang in Hamburg und Hannover auch Workshops für junge Musiker geben.
Am deutschen Publikum schätzt Lang Lang vor allem das hohe Vorwissen. »Auch in Asien ist die Begeisterung groß, aber es fehlt die Musikgeschichte«. Dies habe auch Auswirkungen auf das eigene Spiel. »Ich habe Beethoven-Sonaten in China gelernt, und ich war nicht zufrieden, denn es klang seltsam. Erst als ich mit Daniel Barenboim gearbeitet habe, habe ich einen völlig neuen, wahren Beethoven kennen gelernt.« Daraus folgert Lang Lang: »Deutsche Musik kann man nur in Deutschland oder westlichen Ländern richtig lernen und verstehen.«
Auf seiner aktuellen Rezitaltournee spielt er Werke von Mozart, Chopin, Schumann und Liszt. Insgesamt gibt er dieses Jahr mehr als 100 Konzerte weltweit. Die meisten waren bereits kurz nach dem Start des Vorverkaufs ausverkauft. (Tourtermine im Februar: 4. Hannover, 6. Hamburg, 8. Leipzig, 10. Essen, 12. Köln, 14. Berlin, 22. Frankfurt/Main).

Artikel vom 04.02.2006