Willingen (WB/dpa). Die deutschen Ski-Adler sind beim Heim-Weltcup in Willingen auch gestern arg gerupft worden und reisen als krasse Außenseiter zu den Winterspielen nach Turin.
24 Stunden nach dem neunten Platz von Michael Neumayer reichte es für das DSV-Quartett im Team-Wettbewerb nur zum vierten Platz hinter Finnland, Österreich und Norwegen. Neumayer, Georg Späth, Alexander Herr und Michael Uhrmann sind dennoch erste Wahl für die vier Startplätze bei Olympia. »Ich bin enttäuscht, denn ich hatte mir das anders vorgestellt. Der erste Platz wäre mir natürlich lieber gewesen, nun ist es nur der vierte geworden. Wir müssen jetzt einen klaren Kopf behalten, wie wir das auf die Reihe kriegen können«, sagte Bundestrainer Peter Rohwein. Mit 926,1 Punkten lagen seine Schützlinge deutlich hinter Sieger Finnland (973,4). Zum angestrebten Podestplatz fehlten 24,4 Zähler. Ein Silberstreif am Horizont war der letzte Sprung von Uhrmann auf 144 Meter, nach dem sich der Bayer vor Freude die Skibrille vom Gesicht riss und die Fäuste jubelnd nach oben reckte. »Für mich war das unheimlich wichtig. Ich habe gesehen, dass ich es nach wie vor drauf habe. Schade, dass es mit dem Team nicht geklappt hat, denn wir wollten unbedingt auf das Podest. Ich hoffe, dass wir in zwei Wochen weiter vorne landen. Wir können es schaffen«, sagte der 27-Jährige. In einem hochklassigen Wettbewerb hatte das deutsche Quartett im ersten Durchgang zeitweilig in Führung und zur Halbzeit noch auf Rang drei gelegen. 119,5 Meter von Neumayer (Berchtesgaden), der zuvor 133 Meter vorgelegt hatte, beendeten jedoch die Hoffnungen auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr, als an gleicher Stätte der letzte Sieg im Weltcup gelang. Auch Herr schaffte im Finale nur 121 Meter. »Das Leben geht weiter. Wenn die Generalprobe misslingt, klappt vielleicht die Vorstellung«, erklärte der Schonacher.
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