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Brähmer erkämpft
sich den Titel zurück

Viel Arbeit auf dem Weg zum großen Boxer


Düsseldorf (dpa). Box-Profi Jürgen Brähmer ist wieder Titelträger, ein großer Champion aber noch lange nicht. Der Schweriner holte sich in Düsseldorf den WBC- International-Titel, den er Ende 2002 nach der Verurteilung zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verloren hatte, mit einem Punktsieg (117:112, 117:111, 117:111) über den Südafrikaner Andre Thysse zwar zurück. Den Nachweis von WM-Reife blieb er noch schuldig. »Da liegt noch sehr, sehr viel Arbeit vor uns«, sagte Universum-Promoter Klaus-Peter Kohl.
Im dritten Kampf nach seiner Entlassung im September vergangenen Jahres legte der 27 Jahre alte Mecklenburger vor 3000 Zuschauern los wie die Feuerwehr, brachte seinen neun Jahre älteren Kontrahenten auch sichtlich ins Wanken. Zu Boden zwingen konnte er ihn jedoch nicht. »Ich wollte ein schnelles Ende erzwingen. Das war ein Fehler. Mir fehlt es eben noch an Erfahrung«, sagte der weiter ungeschlagene Brähmer nach dem 27. Sieg seiner 1999 begonnenen Profi-Karriere.
In der zweiten Hälfte des Kampfes behinderte ihn dann eine schmerzhafte Verletzung in der linken Schulter, so dass er am Ende sogar noch etwas in Bedrängnis geriet. »Die letzten Runden waren schlecht«, bekannte sein Trainer Michael Timm.
Der zähe Südafrikaner hatte entscheidenden Anteil daran, dass der Fight über die Zeit ging. »Jürgen hat einen harten Schlag, aber er braucht noch zwei, drei Kämpfe, eher er gegen die ganz Großen bestehen kann«, sagte Thysse. Der 36-Jährige spricht aus Erfahrung: Gegen den Bremer Markus Beyer, den Weltmeister des Verbandes, ist er über die Zeit gegangen. Der 34 Jahre alte Konkurrent aus dem Sauerland-Stall wäre auch der potenzielle Gegner für Brähmer, wenn dieser sich in der Rangliste das Recht des Herausforderers erkämpft hat.

Artikel vom 06.02.2006