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Den »Irrtum der Natur« korrigiert

Romanverfilmung »Tod eines Keilers«: Joachim Król zeigt es allen

Joachim Król als armseliger Täter. Foto: ZDF
ZDF, 20.15 Uhr: Pathologie-Helfer Gottfried Binder (Joachim Król) hat Lungenkrebs und nur noch Monate zu leben. Warum hat es gerade mich getroffen? Warum nicht einen anderen, der es verdient? Warum zum Beispiel nicht den fiesen Chef-Pathologen, der alle nur mit sadistischer Freude schikaniert? Binder geht daran, diesen »Irrtum der Natur« zu korrigieren. So ist die Ausgangslage in dem Film »Tod eines Keilers«.
Für den Schweizer Regisseur Urs Egger war das »ein wenig mein Herzensstoff« geworden: »Wie sich da einer gegen den Rest der Welt stellt!« 15 Jahre habe er darum gekämpft, das zu verfilmen. Denn vor 15 Jahren las er den »Tod eines Keilers«, Erstlingsroman des Schweizer Pathologen Felix Mettler. Aber die Rechte zur Verfilmung waren nicht zu bekommen: »Die wanderten von Produktion zu Produktion, aber ein Drehbuch brachten die nicht zustande.«
Bis zum vergangenen Jahr. Als »tiefsinnigen und zugleich komischen Thriller« kündigt das ZDF den Streifen an, in dem Joachim Król in der Rolle des armseligen Mörders brilliert.
»Er ist einer, dem man den Mörder abnimmt und zugleich doch Mitleid, ja, sogar so was Sympathie für ihn empfindet«, sagt Regisseur Egger. Ansonsten dabei: Stefan Kurt, bei Dieter Wedel einst der »Schattenmann«, ist der miese Pathologe, Friedrich von Thun und Hans Michael Rehberg spielen zwei vor Eitelkeit nur so strotzende Professoren, die beide in Mordverdacht geraten und bei der Beseitigung der Leiche in makaber-skurrile Schwierigkeiten geraten.

Artikel vom 06.02.2006