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Wieder mehr
Aids-Fälle

1700 Experten beraten


München (dpa). Erstmals seit dem Auftreten der Immunschwäche Aids hoffen Mediziner auf eine Heilung. »Es gibt eine gute Chance, dass wir in den nächsten zehn Jahren dazu kommen«, sagte der Präsident der 11. Münchner Aids-Tage, Hans Jäger, zum Auftakt des Kongresses am Freitag. Er setzt auf einen Medikamentenmix, räumt aber ein: »Wir sind noch in einem sehr frühen Stadium.«
Andere Mediziner äußerten sich dagegen skeptisch. Er glaube nicht an einen Durchbruch, sagte etwa der Sprecher des Kompetenznetzes HIV/Aids, der Bochumer Mediziner Professor Norbert Brockmeyer. An dem größten Aids-Kongress Deutschlands nehmen bis zum Sonntag 1700 Experten teil.
Ärztevertreter erneuerten ihre Warnung vor Nachlässigkeit beim Schutz vor Aids. Die Zahl der Neuinfektionen sei in Deutschland 2005 um 20 Prozent auf 2600 gestiegen. Betroffen seien vor allem homosexuelle Männer. Die HIV-Infektion habe offenbar wegen besserer Behandlungsmöglichkeiten ungerechtfertigt an Schrecken verloren. Nach wie vor ist Aids jedoch unheilbar.
www.aids-tage.de

Artikel vom 04.02.2006