04.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fans beflügeln
das DSV-Sextett

Starke Qualifikation in Willingen

Willingen (dpa). Beflügelt vom heimischen Publikum haben Deutschlands Skispringer in der Qualifikation für den letzten vorolympischen Weltcup am Samstag (13.45 Uhr/ARD) in Willingen eine tolle Vorstellung geboten und Hoffnungen auf eine erfolgreiche Olympia-Generalprobe geweckt.
Alexander Herr flog vor 10 000 Fans auf 144 Meter und belegte als bester DSV-Springer den vierten Platz. Dahinter folgte Michael Uhrmann, der auf 140 Meter kam. Auch Michael Neumayer (139/7.) und Georg Späth (137,5/10.) platzierten sich unter den Top Ten.
Den weitesten Satz stand der Österreicher Thomas Morgenstern mit 146 Metern. Janne Ahonen (Finnland), der im Training auf 145,5 Meter kam, verzichtete auf die Qualifikation. »Ich bin zufrieden mit den Leistungen, die ich nicht an den Platzierungen fest mache. Die Sprünge waren technisch gut. Wir können vorne mitspringen«, sagte Bundestrainer Peter Rohwein. Auch Stefan Hocke (Oberhof) und Julian Musiol (Zella-Mehlis) schafften den Einzug in den Wettbewerb, der eine Woche vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Turin zur letzten Standortbestimmung wird.
»Es geht Stück für Stück bergauf. Die Technik stimmt, körperlich bin ich topfit«, stellte Herr fest. Der 27-Jährige aus Schonach-Rohrhardsberg vergab eine bessere Note durch eine schlechte Landung. »Daran muss ich noch feilen. Wenn ich die Sprünge durchziehe, kann es im Wettkampf auch auf 150 Meter gehen«, äußerte er zuversichtlich.
Zufrieden zog auch Uhrmann von dannen, der seinen neuen Ski mit Erfolg testete. »Den kann ich mir bei Olympia auf der kleinen Schanze vorstellen«, sagte der Bayer. Nach einem Tief im Anschluss an die Vierschanzentournee fühlt Uhrmann sich wieder im Aufwind. »Ich war athletisch etwas abgesackt und ein bisschen müde. Jetzt geht es aber wieder besser«, sagte der 27-Jährige. Dies bewies er bei seinem Sprung auf 140 Meter, bei dem er wegen eines Stromausfalls auf die gewohnte musikalische Begleitung verzichten musste. »Für Willingen ist das sehr ungewohnt, nichts zu hören«, stellte Uhrmann fest.
Am Samstag werden 34 000 Zuschauer an der ausverkauften Mühlenkopfschanze für Party-Stimmung sorgen. Auch am Sonntag beim Mannschaftsspringen wird prächtige Stimmung herrschen. Entsprechend groß ist die Vorfreude. »Es kommen alle gerne. Die Diskussionen um Willingen verstehe ich daher nicht«, sagte Herr. Für Neumayer ist es sogar das »schönste Springen« im Jahr. Und darum werden die Willinger darum kämpfen, auch 2007 Weltcup-Ort zu sein.

Artikel vom 04.02.2006