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Winterschlussverkauf unter Vorjahresniveau

Genth: Vorgezogener Termin nicht glücklich


Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Die Einzelhändler in Ostwestfalen-Lippe erwarten für den heutigen Samstag nochmals gute besuchte Innenstädte und hoffen, dass es auch in der Kasse kräftiger als bisher im Winterschlussverkauf (WSV) klingelt. Der freiwillige Schlussverkauf geht an diesem Wochenende offiziell zu Ende.
Unterdessen zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das vergangene Geschäftsjahr für den Einzelhandel erneut schwach verlaufen ist. Stefan Genth, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes (EHV) OWL, geht analog zum Bundestrend auch für die Region von einem Umsatzminus von etwa zwei Prozent aus.
Der WSV war in diesem Jahr von einer Besonderheit geprägt. Auf Wunsch der großen Textilkaufhäuser war der Termin um eine Woche vorverlegt worden. Man wollte, so die Überlegung, die Zeit zwischen dem Weihnachtsverkauf und dem Schlussverkauf nicht zu lang werden lassen. Keine glückliche Entscheidung, wie Genth am Freitag dieser Zeitung sagte, weil nämlich in den meisten Fällen die Gehälter der Kunden noch nicht ausgezahlt waren. Genth: »Der normale Termin wäre besser gewesen.«
So machten die Geschäftsleute in der ersten WSV-Woche deutlich weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. »Das haben wir in dieser Woche noch nicht aufholen können.« Glechwohl verteidigte Genth das Instrument des Schlussverkaufs. »Es macht vom Marketing her Sinn. Außerdem müssen die Lager geräumt werden.« Unter dem Strich sei der Einzelhandel aber »nicht unzufrieden«, sagte Genth weiter.
Der Sprecher des Hauptverbandes der deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr, sagte: »Es gibt überhaupt keinen Grund zur Euphorie, von einer Trendwende sind wir weit entfernt.« Das anhaltend kalte Wetter freue und ärgere die Händler zugleich. Durch die anhaltende Kälte werde die Winterware noch gut verkauft. Es kamen aber wegen des nasskalten Wetters auch weniger Leute als 2005 in die Städte.

Artikel vom 04.02.2006