06.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wagner-Festspiel mit elf Toren

Oberliga: TSG Altenhagen-Heepen - HSC Eintracht Recklinghausen 32:23


Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die Handballer der TSG Altenhagen-Heepen hegen und pflegen ihre unerwarteten Aufstiegsambitionen. Auch vom unberechenbaren Tabellenletzten HSC Eintracht Recklinghausen ließen sie sich gestern in der Heeper Sporthalle nicht beeindrucken und landeten einen klaren 32:23-Erfolg. »Das war ein Pflichtsieg« atmete Trainer Jörg Harke dennoch kräftig durch, als die Schiris Gerlach und Rehhage diese kampfbetonte Partie abpfiffen. Acht Zeitstrafen für die TSG, fünf für die Gäste und zwei rote Karten für die Recklinghausener Gädtke und Troselj wegen Unsportlichkeiten verdeutlichten, dass sich das Kellerkind aus dem Ruhrpott kräftig wehrte und sich noch längst nicht aufgegeben hat.
Jörg Harkes Befürchtung, dass seine Jungs den Gegner auf die leichte Schulter nehmen würden, schien zunächst auch begründet zu sein. Allein das Erscheinungbild der Gäste beim Aufwärmen war nicht besonders furchterregend. Wesentlich konzentrierter gingen sie aber nach dem Anpfiff zu Werke und führten rasch mit 3:1, während sich die TSG wieder zahlreiche »Fahrkarten« beim Anspiel und Abschluss leistete.
Dank eines überragenden und treffsicheren Carl-Moritz Wagner bekam der Tabellenzweite das Spiel allmählich in den Griff. »Heute feiern wir das Wagner-Festspiel«, jubelte TSG-Statistiker und -Busfahrer Dragan Ljakic bei jedem der insgesamt elf Treffer, die der Kreisläufer fabrizierte. Zudem stand die TSG-Deckung sehr sicher. Der vorgezogene Johannes Schraps kümmerte sich liebevoll um Recklinghausens Torjäger Troselj, der bis dato in dieser Saison schon 101 Mal erfolgreich war. »Den haben wir ganz gut aus dem Spiel genommen«, lobte Coach Jörg Harke die Harmonie im defensiven TSG-Verbund.
Hielten die Gäste das Spiel mit 10:13 bis zum Pausentee noch relativ offen, brachen sie gleich nach dem Wiederanpfiff ein. Innerhalb von fünf Minuten schrauben Korte (2), Stark, Wagner und Werner das Ergebnis auf 18:11. Jetzt versuchte die TSG auch noch zu »zaubern«, was in der Regel aber meist misslang. Hätte der tüchtige Keeper Sven Herrendörfer mit einigen tollen Reflexen nicht seinen »Stabilitätsbeitrag« geleistet, wäre es für den Tabellenzweiten vielleicht doch noch mal ein bisschen eng geworden.
Auf ihn konnte sich die TSG Altenhagen/Heepen im Abschnitt zwei ebenso verlassen, wie in der Offensive auf Florian Korte. Seinen beiden Toren aus den ersten 30 Minuten fügte er nach dem Seitenwechsel sieben weitere hinzu. »Wenn ich von Anfang an spiele, bekomme ich die Sicherheit«, erklärte der lange Rückraumspieler später seine ungewohnte Quote.
Trainer Jörg Harke war mit dem 32:23 sehr zufrieden. »Nach den kleinen Startschwierigkeiten hatte ich keine Bedenken, dass wir dieses Spiel sicher nach Hause schaukeln. Unser Passspiel war okay, und laufstärker als der Gegner sind wir sowieso«, lobte er seine junge Truppe, in der schon nächsten Sonntag in Riemke »Heimkehrer« Björn Rethmeier mitwirken soll. Pech hatte lediglich Arne Puls. Er knickte um und zog sich nach der ersten Diagnose wohl einen Bänderriss zu.
TSG Altenhagen-Heepen: Herrendörfer/Knop (n.e.), Glüer, Werner (5), Puls, Zachert, Schraps (1), Korte (9), Wagner (11), von Hollen (1), Starck (5/1), Müller..

Artikel vom 06.02.2006