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Dame im Pelz gibt sich öffentlich

Rolf Deyhle überlässt Renoir-Bild der Staatsgalerie als Dauerleihgabe


Stuttgart (dpa). Ein Frühwerk des impressionistischen Malers Auguste Renoir (1841-1919) ist gestern in der Staatsgalerie in Stuttgart erstmals der Öffentlichkeit gezeigt worden. Das Porträt »Die Dame im Pelz« befand sich in der Vergangenheit stets in Privatbesitz und wurde nie ausgestellt. Der Besitzer des Bildes, der ehemalige Musical-König und Kunstsammler Rolf Deyhle, überlässt der Staatsgalerie das Kunstwerk aus dem 19. Jahrhundert als kostenlose Dauerleihgabe.
Das in Braun- und Beigetönen gehaltene Bild zeigt eine Frau, die mit Pelzmantel und Ohrringen geschmückt ist. Kurator Christofer Conrad hob den für Renoirs Werk untypischen Stil hervor. »Beim ersten Besuch konnte ich kaum glauben, dass es sich wirklich um ein Bild dieses Künstlers handelt«, erklärte er. Nach eingehender Prüfung durch die Restauratoren und Kunstexperten der Staatsgalerie ist er jedoch von der Echtheit des gut erhaltenen Millionenwerks überzeugt. Die Signatur am unteren Bildrand spreche klar für ein Werk Renoirs, der die »Dame im Pelz« im Alter von 25 Jahren malte.
Der genaue Wert des 55 mal 64 Zentimeter großen Gemäldes ist unklar. Experten schätzen ihn jedoch auf mehrere Millionen Euro. Deyhle wies Vermutungen zurück, er wolle mit der Ausstellung den Wert des Bildes steigern. »Dann hätte ich das Bild schon früher in ein Museum gegeben«, sagte der Kunstliebhaber, dessen Unternehmen Stella Ende der 90er Jahre Insolvenz anmelden musste. Dem gebürtigen Stuttgarter gehört das Porträt seit 1981. Der Direktor der Stuttgarter Staatsgalerie, Christian von Holst, bedankte sich bei Rolf Deyhle für die wertvolle Dauerleihgabe.

Artikel vom 03.02.2006