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Ordnungsamt
im Einsatz für
saubere Stadt

Wer Straße verdreckt muss zahlen

Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Die Ordnungsamtsfahnder von der Stadtwache am Niederwall und ihre Kollegen vom städtischen Außen- und Vollzugsdienst gehen seit kurzem verschärft gegen Müllsünder und Kaugummispucker vor. Unter dem Motto »Bielefeld soll sauberer werden« sind bislang um die 100 Täter zur Kasse gebeten worden.

Karl-Heinz Schellong, Leiter der Abteilung Außendienste des Ordnungsamtes, bestätigte gestern auf Anfrage die seit Mitte Januar laufende Schwerpunktaktion im Stadtgebiet. Demnach koste das Entsorgen glimmender Zigarettenkippen, das Spucken von Kaugummis und das Wegwerfen von Fast-Food-Verpackungen oder anderem Müll auf öffentlichen Wegen und Plätzen jetzt mindestens zehn Euro. Das Gleiche gelte auch für die kommunalen Grün- und Parkanlagen, die ebenfalls kontrolliert würden.
Seien Raucher, Kaugummispucker oder Müllsünder von einer Ordnungsamtsstreife gestellt worden und zeigten sich angesichts ihres Fehlverhaltens völlig uneinsichtig, könne aus dem einfachen Verwarngeld ein bis zu 100 Euro teures Bußgeldverfahren werden, bekräftigte Schellong.
Bei der Schwerpunktaktion »Bielefeld soll sauberer werden« stützen sich die Stadtwächter und ihre Ordnungsamts-Kollegen vom Außen- und Vollzugsdienst auf die so genannte Bielefelder Benimmfibel, die seit August 2003 geltende Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. In dem Papier ist in elf Paragraphen festgelegt, wie in der Großstadt das öffentliche Miteinander funktionieren soll. Schellong: »Das Wegwerfen von Zigarettenkippen auf öffentlichen Wegen und Plätzen, das Kaugummispucken und das wilde Müllentsorgen gehören jedenfalls nicht zu einem ordentlichen Miteinander in Bielefeld!«
Deshalb pflege man mit jedem Streifengang durch das Stadtgebiet verstärkt die »Kultur des Hinschauens«. Nachdem in der Vergangenheit mündliche Appelle an Raucher, Kaugummispucker und Müllsünder erfolglos geblieben seien, würde seit Mitte Januar zur Kasse gebeten. Und das offenbar mit Erfolg: Laut Schellong seien bislang 30 bis 35 Täter pro Woche gestellt worden.
»Die Einsicht der Leute, dass Kippen, Kaugummis und Verpackungsmüll nicht auf die Straße gehören, ist relativ groß«, zog der Cheffahnder vom Ordnungsamt eine erste Bilanz. Außerdem habe sich die »Kultur des Hinschauens« der insgesamt 20 Mitarbeiter von Stadtwache und Außen- und Vollzugsdienst bereits positiv in der Bevölkerung herum gesprochen: »Unsere Schwerpunktaktion für eine saubere Stadt wird offenbar von den Bielefeldern akzeptiert.«

Artikel vom 03.02.2006