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Eisdecke stoppt 400 Schiffe

Mittelandkanal ist wieder zugefroren - Es bleibt kalt

Minden (WB/lnw). Der strenge Frost hat den Binnenschiffern auf dem Mittellandkanal einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: Einen Tag nach dem Einsatz der Eisbrecher auf der Strecke von Minden nach Hannover sind die aufgebrochenen Schollen wieder zusammengefroren.
Keine Besserung in Sicht: Binnenschiffer Ralf Debus aus Vlotho. Foto: Althoff

Die zunächst für gestern geplante erste Konvoifahrt fand somit nicht statt. Auch der für heute geplante zweite Termin für eine Fahrt mehrerer Schiffe zusammen mit den Eisbrechern wurde abgeblasen, sagte Christoph Weinoldt von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte in Hannover.
Eine Prognose, wann der Kanal für den Schiffsverkehr wieder freigegeben werden könne, wollte Weinoldt nicht abgeben. Die Freigabe des Streckenabschnitts östlich von Hannover-Anderten in Richtung Magdeburg sei in weite Ferne gerückt. »Wenn das Eis von einem Tag zum anderen wieder komplett zufriert, dann ist es aussichtslos«, sagte er. Die teils übereinander geschobenen Schollen hätten eine Stärke von bis zu 30 Zentimetern. Der Kanal wurde von Minden bis Magdeburg auf rund 215 Kilometern Länge gesperrt.
Wegen der entgegen der Vorhersage anhaltend eisigen Temperaturen droht laut Weinoldt auch der westliche Teil des Mittelandkanals von Minden bis zum Dortmund-Ems-Kanal zuzufrieren. Die Schiffe in diesem Abschnitt hätten mit bis zu zehn Zentimeter dicken Eisschollen zu kämpfen. Daher seien die Eisbrecher dort nötig, um den Verkehr von der Weser über Minden in Richtung Rhein aufrecht zu erhalten. Zunächst sollten die Eisbrecher auf der Rückfahrt von Hannover zwei festsitzenden Schiffen nach Minden helfen. Laut Jörg Rusche, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg, sind auf dem gesamten Kanal insgesamt 400 Schiffe betroffen.
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Artikel vom 03.02.2006