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Autofreie Innenstädte

Umweltschützer planen neue Modellregion

Gütersloh (WB/peb). In einer Region leben und arbeiten, in der auch die Umwelt respektiert wird - diese Vision einer Modellregion OWL hat die Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU) im Kreis Gütersloh in ein Konzept gegossen.
Die GNU um Ingo Achtelik hat ein Konzept für eine Modellregion entwickelt.

»Nicht das Bild einer Utopie«, sondern Machbares habe man sich einfallen lassen, betont GNU-Geschäftsstellenleiterin Ursula Pieper. Das in zweijähriger Arbeit entwickelte Konzept soll eine Antwort sein auf den Entwurf der OWL Marketing GmbH, der, so betont es GNU-Vorsitzender Ingo Achtelik, die Interessen der Wirtschaft in den Vordergrund stelle: »Beschäftigung und Umwelt bleiben darin außen vor.«
Die Natur schonen, mehr Arbeitsplätze schaffen und dennoch die Interessen der Wirtschaft im Auge behalten - ein Beispiel wie dies verwirklicht werden könne, liefere die belgische Stadt Hasselt für den Bereich Verkehr: Autos bleiben dort, mit wenigen Ausnahmen, vor den Toren der Innenstadt, dafür gibt es ein dichtes Nahverkehrsnetz, das die Bürger kostenlos nutzen können. Dies lasse sich auf die Region OWL übertragen, beteuern die GNU-Aktiven und zählen Vorteile auf: weniger Abgase, Gruppen wie Senioren ohne eigenes Fahrzeug würden mobiler, die in der Innenstadt getätigten Einkäufe könnten per Lieferservice ins Haus gebracht werden, wodurch neue Jobs entstünden. Finanziert werden könne so ein Modell etwa durch Einsparungen beim Straßenbau und der Straßenerneuerung, die mangels Autoverkehr dann weitestgehend entfiele.
In einem 46 Seiten starken Heft hat die GNU ihr Konzept für den Kreis Gütersloh entworfen, stellt darin den jetzigen Zustand und ihre Vision vor, gibt Beispiele und zeigt die Finanzierbarkeit auf.
www.gnu-gt.de

Artikel vom 03.02.2006