06.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schwalbe und Abseits:
Aber FCK wehrt sich

Kaiserslautern in Duisburg im Nachteil

Duisburg (dpa). Wolfgang Wolf war entsetzt und witterte eine Verschwörung. »Das war bereits das dritte Spiel, in dem wir klar benachteiligt worden sind. Wenn man uns nicht in der Liga haben will, soll man das sagen«, schimpfte der Trainer des 1. FC Kaiserslautern.
Die Freude über das aufopferungsvoll erkämpfte 2:2 beim Abstiegskonkurrenten MSV Duisburg war schnell verflogen. Nach dem Elfmeter-Skandal im Pokal gegen Mainz und dem Handspiel vor dem Schalker Gegentor in der Vorwoche klagte der FCK-Coach nach der Partie auch MSV-Profi Marco Caligiuri für dessen Unsportlichkeit an. »Wenn ich eine Schwalbe mache, muss ich auch den A... in der Hose haben und das zugeben, wenn der Schiedsrichter mich fragt« wetterte Wolf.
Der Gäste-Trainer redete sich derart in Rage, dass er sich sogar mit MSV-Coach Jürgen Kohler auf einen verbalen Schlagabtausch einließ. »Das ist nicht in Ordnung, dass Du meinen Spieler an den Pranger stellst«, sagte Kohler. »Es geht um Abstiegskampf, ums Überleben. Wo bleibt das Fairplay?«, fragte Wolf. »Wenn es so war, werde ich schon mit dem Spieler reden«, entgegnete Kohler. Später reichten sich die Trainer die Hände und umarmten sich.
Die größte Wut der Pfälzer galt ohnehin Referee Felix Brych. Der Münchner übersah beim Duisburger 1:0 den Torschützen Markus Kurth im Abseits (40.) und fiel vor Mihai Tararaches 2:0 (62./Foulelfmeter) auf Caliguiris Unsportlichkeit nach dem Zweikampf mit Mathieu Beda herein. »Ich bin zum Linienrichter und habe gesagt, das war doch kein Elfer. Er bestätigte das und sagte das auch dem Schiedsrichter«, berichtete FCK-Torjäger Halil Altintop. Brych befragte dann noch Caligiuri und der meinte, er sei berührt worden. Es war allerdings eine Schwalbe.
In der ganzen Aufregung rückte der Freudentag des 18 Jahre alten Gymnasiasten Daniel Halfar in den Hintergrund. Der A-Juniorenspieler rettete mit seinen beiden Treffern binnen vier Minuten dem FCK immerhin ein Remis. Coach Wolf freute sich über die Gegenwehr seiner Elf. »Sie hat sich gegen das Unrecht aufgelehnt«. Dazu beigetragen hatte allerdings mit zwei schweren Fehlern Necat Aygün. Der MSV-Neuzugang aus Unterhaching: »Ich werde versuchen, das wieder wettzumachen.«

Artikel vom 06.02.2006