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Lärmkarte kostet Stadt
mehrere 100 000 Euro

Die Zuweisung von Landesmitteln ist ungewiss


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Auf mehrere 100 000 Euro schätzt Martin Wörmann, Leiter des städtischen Umweltamtes, die Kosten für die Aufstellung einer Lärmkarte. Diese weist aus, wo es in Bielefeld wie laut ist, welchen Lärm der Straßen- und Schienenverkehr verursacht und wie hoch die Pegel bei Tag und bei Nacht ansteigen.
Obwohl die Stadt Bielefeld bereits mit der Erarbeitung einer so genannten Lärmminderungsplanung Vorarbeit geleistet hat, muss sie einer neuen EU-Umgebungsrichtlinie Folge leisten, die bis Juni 2007 umzusetzen ist. Wörmann betont jedoch, dass die neue Richtlinie aus Brüssel noch keine Rechtskraft besitze.
Das Umweltamt selbst kann die Lärmkarte nicht erstellen, muss den Auftrag ausschreiben und ein externes Büro damit beauftragen. Auch andere Städte, die wie Bielefeld als so genannte Ballungsräume gelten, schätzen die Kosten auf bis zu eine Million Euro.
Offen sei, ob die Kommunen diese Kosten selbst tragen müssten, oder ob das Land Mittel und gegebenenfalls auch Fachwissen zur Verfügung stellt.
Ziel der Lärmkarte sei es allgemein, die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Wörmann weist darauf hin, dass keine Grenzwerte festgeschrieben worden seien. Dennoch seien die Städte und Gemeinden je nach Lärmemission verpflichtet, Aktionspläne aufzustellen, für die ihnen nach 2007 zwei weitere Jahre Zeit gelassen werde.
Der Lärmplan müsse dann künftig bei Planungsvorhaben wie der Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete oder von Straßen auf die Angaben zurückgreifen.
In der Lärmminderungsplanung hatten die Verkehrsachsen je nach Belastung unterschiedliche Farbkennungen bekommen. Demnach ging die höchste Belastung von der Autobahn 2 aus, gefolgt von Trassen wie Eckendorfer, Detmolder, Osnabrücker und Herforder Straße.

Artikel vom 03.02.2006