Bielefeld (WB/mzh). Neue Runde im akademischen Sängerstreit: Die Mitglieder des Universitätschors haben zum 1. Februar den »Konzertchor Bielefeld« gegründet.
Das neue Ensemble unter der Leitung von Michael Preiser ist nach seinem Eigenverständnis aus der formellen Auflösung des Unichors hervorgegangen. Man will gemeinsam mit dem studentischen Oratorienchor Münster große klassische Chorwerke einstudieren und macht damit dem Sängerkreis Konkurrenz, der von Dorothea Schenk geleitet wird. Dieser wird weiterhin »Universitätschor« heißen, steht jedoch personell vor einem Neuanfang. Wie berichtet, hatte nach dem Abschied von Chorgründer Werner Hümmeke eine Kommission für Dorothea Schenk als neue Leiterin votiert. Die Jury hält ihre Kandidatin für »deutlich höher qualifiziert« (Dr. Heike Piehler vom Ästhetischen Zentrum) als den Konkurrenten, die Sänger wünschten sich trotzdem Preiser am Pult. Rektor Dieter Timmermann hatte zu vermitteln versucht, doch ein Brief, in dem Dorothea Schenk zum Rücktritt aufgefordert worden sein soll, machte alle Bemühungen zunichte. »Das war unklug«, fand Timmermann. Die Sänger hatten zunächst die Gründung eines zweiten Unichors favorisiert, der eine »wesentliche Bereicherung des kulturellen Lebens« hätte darstellen sollen. Aus, vorbei. Der Universitätschor, dessen Leiterin einen Lehrauftrag besitzt und der aus Hochschulmitteln gefördert wird (jährlich weniger als 10 000 Euro), sucht jetzt neue Sangeswillige. »Kein Problem«, versichert Heike Piehler. »Die Uni ist groß, der Chor hat eine lange Tradition, und die Musikstudenten können, wenn sie hier mitsingen, einen Leistungsnachweis bekommen.« Preisers neuer »Konzertchor Bielefeld« muss Geldgeber erst noch gewinnen; auch hier sind weitere Sänger willkommen. Interessenten melden sich telefonisch unter 05 21 / 10 95 75 bei Gisela Grah-Kautzky.
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