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Zwölf Mohammed-Karikaturen

Freiheit des Christenmenschen


Zu den zehn Geboten der Bibel gehört: »Du sollst Dir kein Bildnis machen«. In Islam, Judentum, Teilen des Protestantismus und in der orthodoxen Kirche wird das Bilderverbot eng ausgelegt.
Das wissen die meisten Europäer, seit sie es als Kommunionskind, Konfirmand oder sogar im Ethik-Unterricht gehört haben. Dennoch sehen sie Filme, in denen Jesus infrage gestellt wird, oder amüsieren sich über Witze vom Schlage: »Kommen drei Pfarrer in den Himmel...«
Unvorstellbar ist für viele Europäer, welche Folgen die dänische Diskussion um zwölf Mohammed-Karikaturen in der islamischen Welt ausgelöst hat. Die Muslime sehen ihre religiösen Gefühle tief verletzt.
Was nun? Sollen wir bußfertig den Katalog der Political Correctness um noch einen Spiegelstrich ergänzen?
Antwort: Ganz klar, nein! Europa hat nach langen dunklen Jahrhunderten eine Kultur der Toleranz entwickelt, die es sich von niemandem streitigmachen lassen darf.
Ja, es gibt hierzulande auch lästerlichen Umgang mit Gott und dem Empfinden von Christen, Juden, Muslimen oder von Atheisten. Aber deshalb darauf verzichten, dass wir seit der Aufklärung religiöse Gebote und individuelle Freiheit zu verbinden wissen? Reinhard  Brockmann

Artikel vom 03.02.2006