04.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Angelika und Matthias Warstat haben eine Unterschriftenaktion gegen das neue Schulgesetz gestartet.

»Elternwille soll entscheidend sein«

Private Unterschriftenaktion gegen geplantes Schulgesetz gestartet


Bielefeld (MiS). »Die Entscheidung darüber, welche weiterführende Schule ein Kind besucht, muss letztlich bei den Eltern bleiben«, meint Angelika Warstat. Die Mutter zweier Söhne - acht und fünf Jahre alt - hat deshalb eine Unterschriftenaktion gegen den Entwurf des neuen nordrhein-westfälischen Schulgesetzes gestartet. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass künftig für die Schulwahlentscheidung die Empfehlung der Lehrer ausschlaggebend sein soll.
Im Kindergarten am Hortweg, den ihr Jüngster besucht, hat sie spontan eine Liste ausgehängt und war überrascht, wie schnell sich das Papier füllte: »42 Eltern haben schon unterzeichnet.« Auch in den Kindergärten am Landgrafweg, am Botanischen Garten und Hoberge sowie in der Villa Kunterbunt, im Kindergarten der Paul-Gerhardt-Gemeinde und an der Wilbrandstraße können sich Eltern in Listen eintragen. Ihre Eigeninitiative fand so viel Anklang, dass Bekannte auch in weiteren Kindergärten im Bielefelder Stadtgebiet und in Steinhagen Listen auslegen wollen.
Im Grundgesetz und auch in der NRW-Landesverfassung werde deutlich auf die Elternrechte hingewiesen. »Was jetzt geschieht, ist ein schwerer Eingriff in diese Rechte«, ist Angelika Warstat empört. Spätestens Ende des Monats will sie die Unterschriftenlisten an das Schulministerium schicken und hofft auf eine Antwort von Ministerin Barbara Sommer. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann sich bei ihr unter der Rufnummer 0174/7748788.
Eine Diskussionsrunde zum neuen Schulgesetz veranstaltet der WDR am Donnerstag, 9. Februar. In der Reihe »Stadtgespräch« diskutieren Experten von 19.30 Uhr an in der Grundschule Brake, Am Bohnenkamp 15.

Artikel vom 04.02.2006