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Mehr Dienstleistung
und weniger Personal

Bürgerberatung und Bezirksämter mit neuem Konzept

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Mit einem neuen Filialkonzept für die Bürgerberatung, der Schließung der Bezirksämter Dornberg und Gadderbaum sowie einer Aufgabenoptimierung in den Rathaus-Filialen will die Stadt Bielefeld 16,4 Stellen abbauen und 750 000 Euro jährlich sparen. Die Bürger sollen durch einen verbesserten Service in der Fläche dennoch profitieren.

Das neue Filialkonzept soll vom 1. April an gelten. Dazu gehört, dass die Zentrale der Bürgerberatung im Neuen Rathaus auch samstags von 10 bis 13 Uhr öffnet (das WESTFALEN-BLATT berichtete), den Bielefeldern insgesamt 45,5 Stunden in der Woche zur Verfügung stehen wird. Das komplette Angebot halten auch die Filialen in den Bezirksämtern Heepen und Brackwede an 41,5 Stunden pro Woche vor.
Die Bürgerberatungen Dornberg und Gadderbaum könnten aus den zur Schließung anstehenden Bezirksämtern in die Sparkassen-Filialen Eggeweg 22 und Wertherstraße 441 umziehen. »Möglicherweise gibt es aber auch noch andere Lösungen«, sagt der für den Bürgerservice zuständige Rathaus-Dezernent Dr. Albrecht Peter Pohle. So bestehe für das Dornberger Bezirksamt die Überlegung, es als Gemeinschaftshaus weiter zu nutzen. »Dann könnte die Bürgerberatung dort bleiben.«
Neu ist die Bürgerberatung in der Sparkasse an der Schildesche Beckhausstraße 134-136. Aus technischen Gründen werden dort aber keine vorläufigen Personalpapiere ausgestellt werden können. Für alle kleinen Filialen, also auch für die in Sennestadt, Senne, Jöllenbeck, Hillegossen und Brake gilt: Dort können die aufwändigen Visaanträge für Touristen (Besuchseinladungen), Bewohnerparkausweise und Sperrmüllanmeldungen (auch telefonisch möglich) nicht abgewickelt werden.
Angedacht ist eine weitere Ausweitung der Bürgerdienstleistungen, etwa mobile Bürgerberatungen in der Uni oder in Altenheimen. Nach der Schließung der Bezirksämter Dornberg und Gadderbaum sollen die Bezirksvertretungen, die örtlichen Kommunalparlamente, von so genannten Bezirksmanagern aus dem Büro des Rates betreut werden. Tagen wird die BZV Gadderbaum künftig im dortigen neu errichteten Feuerwehrgerätehaus. Die Dornberger Politiker möchten am liebsten im Sitzungssaal des alten Bezirksamtes bleiben. Die beiden Bezirksmanager sollen sich auch um die übrigen Belange des Bezirks kümmern, etwa die Organisation von Veranstaltungen unterstützen.
Auch aus den bestehen bleibenden Bezirksämtern werden Aufgaben in die Verwaltungszentrale verlagert. Dazu gehören die Vergabe von Sportstätten und Anmeldungen für die Volkshochschule. Pohle: »Die meisten nutzen ohnehin das VHS-Onlineangebot«
Das von Pohles Referentin Amrei Bielemeier erarbeitete Konzept soll in der kommenden Woche in den Bezirksvertretungen vorgestellt werden. Nur für die Schließung der Bezirksämter ist ein Ratsbeschluss nötig. Die internen Neuorganisationen gelten als Geschäft der laufenden Verwaltung.

Artikel vom 03.02.2006