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Geiseln in Todesgefahr

Steinmeier schockiert

Berlin (dpa). Die beiden im Irak verschleppten Deutschen befinden sich nach einem Ultimatum ihrer Entführer in Todesgefahr.Thomas Nitzscke (li.) und René Bräunlich (re.)

In einem am Dienstagabend ausgestrahlten Video kündigen die Kidnapper die Enthauptung der Männer aus Leipzig an, falls ihre Forderungen nicht binnen drei Tagen erfüllt würden. Sie verlangen die Schließung der deutschen Botschaft in Bagdad, den Abzug aller deutscher Firmen aus dem Irak und das Ende der Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und irakischer Übergangsregierung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte in Berlin, die Lage sei äußerst ernst. Der Außenminister äußerte sich nicht dazu, wann die Frist der Entführer genau endet. Das Videoband ist auf den 29. Januar datiert.
Das vom arabischen Sender Al-Dschasira gezeigte Video sei »Zeugnis einer menschenverachtenden Tat«, sagte Steinmeier nach Beratungen des Kabinetts und des Krisenstabes des Auswärtigen Amtes (AA). »Wir alle sind natürlich berührt und schockiert von den Bildern.« Er betonte: »Natürlich tun wir das, was möglich und notwendig ist, um sie bald wieder in Freiheit zu wissen.«
Politiker riefen die Bundesregierung eindriglich auf, sich nicht erpressen zu lassen. In Leipzig legten Menschen an der Nikolaikirche Blumen für die entführten René Bräunlich und Thomas Nitzschke nieder und zündeten Kerzen an. Themen der Zeit

Artikel vom 02.02.2006