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Die Tigerente kommt ins Museum

Austellung im Vorfeld von Janoschs 75. Geburtstag in Oldenburg


Oldenburg (dpa). Eine Tiger-Ente als Schaukelpferd wurde bislang noch nie im Museumsshop des Renaissance-Schlosses zum Kauf angeboten. Das ändert sich mit der Ausstellung »Janosch wird 75 - Wir gratulieren«, die vom Sonntag bis 2. April dem weltweit populären Kinderbuchautor und Zeichner gewidmet ist. Janosch wurde am 11. März 1931 als Horst Eckert in Oberschlesien geboren. Die Erfolgsgeschichte des seit 1960 publizierenden Auflagenmillionärs, der in 40 Sprachen übersetzt wurde, begann 1978 mit »Oh, wie schön ist Panama«. Die Reise des kleinen Bären und des kleinen Tigers mit der Tiger-Ente in das Land ihrer Träume rührt und amüsiert seitdem nicht nur Kinder in aller Welt als Plädoyer für Freundschaft und Geborgenheit. Auf dem Ausstellungsplakat ist hinter der Tiger-Ente die liebenswürdig-skurril vermenschlichte Viecherei des Schöpfers von mehr als 300 Büchern zum Gratulieren aufgereiht. Die heile Welt des Märchenerzählers Janosch bildet einen extremen Kontrast zur trostlosen Jugend des Horst Eckert in Hindenburg (heute Zaborze/Polen). Große Armut, ein prügelnder Alkoholiker als Vater und eine strenge Mutter hinterließen nie verheilte Wunden. Wer den »anderen« Janosch kennen lernen will, muss seine Romane lesen, in denen düster-wehmütige Erinnerungen verarbeitet sind. Als Romancier war der Erfinder der auf Bettwäsche, Geschirr und Kleidung vermarkteten Tierwelt nicht annähernd so erfolgreich wie als Kinderbuchautor.

Artikel vom 02.02.2006