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Zitronenaroma bringt Energie


Signalstoffe - Nervensystem reagiert auf Duftreize in unterschiedlicher Weise

Von Dr. Dietmar Krause
Der Homo sapiens gehört zwar nicht zu den Lebewesen, die über einen besonders feinen Geruchssinn verfügen, dennoch können Düfte und Gerüche auch auf den modernen Menschen einen erheblichen Einfluss ausüben. Das vasonasale Organ in der Nasenscheidewand registriert diese Signalstoffe, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen. Und das vegetative, also nicht dem Willen unterworfene Nervensystem reagiert auf diese äußeren Duftreize in unterschiedlicher Weise.

So können Düfte auf unsere Stimmung und Laune einwirken, verschüttete Erinnerungen wecken und unser Wohlbefinden verbessern. In der Aromatherapie macht man sich die Eigenschaften von Düften zu Nutze, um bestimmte Befindlichkeitsstörungen positiv zu beeinflussen. Wer sich abgespannt, müde und lustlos fühlt, dem können Aromaöle wie zum Beispiel Orange, Zitrone oder Petitgrain wieder zu neuer Energie verhelfen. Wer unter Stress leidet, findet beispielsweise in Bergamotte, Geranie oder Jasmin entspannende, beruhigende und krampflösende Essenzen.
Ätherische Öle sind die bekanntesten Träger von Düften. Pflanzen produzieren sie entweder für die Fortpflanzung oder aber zur Abwehr von Insekten und Mikroorganismen. In aufwendigen Verfahren werden die wertvollen Essenzen aus den verschiedensten Pflanzenteilen extrahiert. Für die Aromatherapie sollten nur qualitativ hochwertige Öle verwendet werden, wie sie vornehmlich in Apotheken angeboten werden. Unbedingt achten sollte man darauf, dass »100 Prozent reines ätherisches Öl« enthalten ist. Die Bezeichnung »Parfüm-Öl« oder »naturidentisch« deutet darauf hin, dass es sich um synthetische Öle handelt, von denen keine Heilwirkung zu erwarten ist. Die Angabe der Chargennummer bietet einen weiteren Qualitätsbeweis, denn so ist das Produkt bis zur Herkunft zurück zu verfolgen.
Verwendet werden können Aromaöle entweder zur Raumaromatisierung, für Bäder oder für Massagen. Vor der Anwendung sollten Sie sich unbedingt von einem Fachmann, idealerweise in der Apotheke, beraten lassen. Denn manche Öle können Haut oder Schleimhäute reizen, nur die wenigsten dürfen unverdünnt verwendet werden. Machen Sie den Armbeugen-Test, um Allergien vorzubeugen. Geben Sie ein paar Tropfen auf die Haut und beobachten Sie mögliche Reaktionen.
Grundsätzlich sollte man vorher entscheiden, ob eine eher psychische oder eine mehr körperliche Wirkung der Aromatherapie angestrebt wird. So führen Inhalationen oder innerliche Anwendungen zu ausgeprägt körperlichen Effekten. Ätherische Öle in Duftlampen und als Badezusatz lassen hingegen eher die psychische Komponente zum Tragen kommen. Einreibungen wiederum können Psyche und Körper gleichermaßen erreichen.
Ätherische Öle für die Aromatherapie sollten kühl und lichtgeschützt, am besten in Braunglasfläschchen gut verschlossen aufbewahrt werden. Das steigert nicht nur die Haltbarkeit, sondern soll auch den Zugriff von Kindern verhindern. dgk

Artikel vom 03.03.2006