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Ein Schatz aus dem All

Universität Münster untersucht Kometenstaub


Münster (dpa). Eine winzige Probe kostbaren Kometenstaubes aus dem All wird heute in Münster eintreffen. Zwei Wissenschaftler des Institutes für Planetologie werden zu den wenigen Forschern weltweit gehören, die erstmals in der Raumfahrtgeschichte echten Kometenstaub unter ihre Mikroskope legen.
Die NASA-Sonde »Stardust« hatte das Material vor zwei Jahren beim Vorbeiflug am Kometen »Wild 2« eingesammelt. Der Staub gleicht einem kosmischen Schatz aus der Vergangenheit, weil er die Grundbausteine aus der Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren enthält. Zunächst erhalten der Planetologe Thomas Stephan und Doktorand Jan Leitner einen 15 Millimeter langen Streifen Aluminiumfolie mit Staubresten. Sie wollen mit einer speziellen, in Münster entwickelten Methode winzige Krater in der Folie analysieren. Diese Einschläge hinterließen die Staubkörnchen bei ihrem Aufprall auf der Folie. »Dabei ist das meiste Kometen-Material verloren gegangen, aber es bleibt eine dünne Schicht übrig, die wir nun untersuchen«, sagte Stephan.
In den kommenden Wochen sollen weitere Kometenteilchen in Münster eintreffen. In Deutschland erhalten außerdem Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und Mineralogen der Uni Frankfurt Proben des Staubes.

Artikel vom 02.02.2006