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Jedes Jahr geben 500
Bauern ihre Höfe auf

12 100 landwirtschaftliche Betriebe in OWL

Von Ernst-Wilhelm Pape
Enger (WB). Die Zahl der Bauernhöfe in Ostwestfalen-Lippe ist innerhalb von 16 Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Sie sank im Zeitraum von 1987 bis 2003 um 13 639 von 26 586 auf 12 947.
Wilhelm Brüggemeier: Zu wenig Geld für die Milch.
In der Vergangenheit hätten mehr als drei Prozent der Betriebe pro Jahr aufgegeben, sagte der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe, Wilhelm Brüggemeier aus Enger (Kreis Herford), dieser Zeitung. Dies bedeute, dass es derzeit noch 12 100 Betriebe in OWL gebe, die 320 000 Hektar bewirtschafteten. Davon seien 35 Prozent Haupterwerbsbetriebe mit 68,2 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen und 62 Nebenerwerbsbetriebe mit 29,6 Prozent Anteil an den bewirtschafteten Flächen. Hinzu kämen drei Prozent sonstige Betriebe (2,2 Prozent der Fläche). 1987 betrug die durchschnittliche Betriebsgröße 13,6 Hektar, 2003 waren es 26,4.
Aufgrund der Schwierigkeiten beim Zuckerrübenanbau und in der Milchwirtschaft werde sich die Zahl der Betriebsaufgaben auf mehr als vier Prozent im Jahr erhöhen, sagte Brüggemeier. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Höfe dann jährlich um 500 abnehme.
Wie berichtet, ist im Rahmen der EU-Zuckermarktreform der Preis für Zuckerrüben um 39 Prozent vom Wirtschaftsjahr 2007/2008 an gesenkt worden. Hiervon sind im OWL 1800 Rübenanbauer und die beiden Zuckerfabriken in Warburg und Lage mit 200 Arbeitsplätzen betroffen.
Auch die Lage der Milchbauern sei angespannt, sagte Brüggemeier. Pro Liter Milch erhalte der Erzeuger weniger als 30 Cent. Dieser Preis decke die Kosten aber nicht. Der Auszahlungspreis habe das Niveau von vor 30 Jahren erreicht.

Artikel vom 02.02.2006