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»Grünes V« geht in konkrete Phase

Wanderwege in Brackweder Naturgebieten miteinander vernetzen und ausschildern

Von Ulrich Hohenhoff
Brackwede (WB). Durch den Ausbau der A 33 und den Bau der Ortsumgehung Ummeln kommen erhebliche Belastungen und Beeinträchtigungen auf die Bürger im Bielefelder Süden zu. Um so positiver bewertet es die Brackweder CDU, dass das Umweltamt das so genannte »Grüne V« planerisch weiterverfolgt und eine Vorlage erarbeitet hat, die gestern in der BZV beraten wurde.

Dabei geht es um die Ausschilderung, Verbindung und den möglichen Ausbau von naturnahen Fuß- und Radwegen im Brackweder Süden.
»Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch auf die Wegebeziehungen eingegangen werden«, loben Herbert Braß, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Brackweder Bezirksvertretung, und sein Fraktionskollege Peter Diekmann die Vorlage des Umweltamtes zur »Entwicklung von landschaftsgeschützten und landschaftsgebundenen Erholung dienenden Gebieten im Süden Brackwedes«. Die Initiative war im März vergangenen Jahres von der Brackweder CDU-Fraktion ausgegangen, die ihren Antrag damals in der Bezirksvertretung knapp durchbrachte.
»Wir wollten einfach aufzeigen, welche schönen Wege es praktisch durchgängig von Bielefeld bis nach Isselhorst und darüber hinaus gibt. Nur müssen die auch gefunden und im Rahmen einer Gesamtplanung miteinander vernetzt werden«, sagt Herbert Braß. Wichtig sei auch, dass durch die anstehenden Straßenbaumaßnahmen keine Verbindungen unterbrochen und Anschlüsse wieder hergestellt würden.
Das Entwicklungskonzept schließt folgende Gebiete ein: die Lutteraue vom Quellbereich an, den so genannten Südteich und dessen Umgebung sowie den Grünbereich, der von Tüterbach und Sunderbach durchflossen wird mit Weiterführung im Trüggelbachbereich. Im Wesentlichen geht es dabei um größtenteils bereits existierende Wege, die interessante Punkte miteinander verbinden. Peter Diekmann: »In der Lutteraue beispielsweise könnten ausgehend vom möglichen Naturbad in Quelle Niemöllers Mühle, der Schulbauernhof und der Südteich durch ein Wegenetz erreicht werden. Das muss allerdings so ausgebaut sein, dass man nicht nach jedem Regenschauer nasse Füße bekommt.« Querverbindungen zu anderen naturnahen Wegen gehörten ebenso dazu wie die Ausweisung von Parkplatzflächen.
Während die Finanzierung für die Beschilderung gesichert ist (2000 Euro, die sich der Teutoburger Wald Verein, MoBiel und die Stadt - 400 Euro sollen aus dem »Brackweder Stadtsäckel« kommen - teilen), stehen Ausbau, Unterhaltung und vielleicht notwendiger Grunderwerb oder Anpachtung (etwa zwischen Südring und Tüterbach-Durchlass, entlang des Trüggelbaches und im Bereich des nördlichen Südteiches) in weiter Ferne.
70 000 Euro betragen dafür grob geschätzt die Kosten. Einen Betrag, den die Stadt angesichts der prekären Haushaltslage derzeit nicht aufbringen kann.
Eine Situation, für die die Brackweder CDU durchaus Verständnis hat. Peter Diekmann: »So wünschenswert das im Sinne einer Attraktivitätssteigerung wäre - eine derartige Planung kann sich nur über eine Reihe von Jahren hinziehen.« Vielleicht könnten kleinere Maßnahmen aber auch durch Sponsoren oder über Patenschaften von Gruppen und Vereinen realisiert werden.
Und natürlich haben die Kommunalpolitiker auch einen durch Sandabgrabungen für die A 33 viel diskutierten möglichen See nicht aus dem Auge verloren. Herbert Braß: »Darauf haben wir aber keinen Einfluss, deshalb haben wir auch nie spekuliert. Wenn es wirklich so weit kommen sollte, müssen wir überlegen, wie wir ein solches Projekt mit in die jetzt vorliegenden Planungen einbeziehen können.«

Artikel vom 03.02.2006