02.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Steuer neu
belastet

Stasi-Akte vorgelegt


Berlin (dpa). Mit der detailgenauen Veröffentlichung der Stasi-Akte von Ingo Steuer bekommt der Fall eine neue Dimension und bringt den Eiskunstlauf-Trainer in Erklärungsnot. Als 18-Jähriger soll der spätere Paarlauf-Weltmeister aus Chemnitz eine Verpflichtungserklärung beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterzeichnet und später übereifrig berichtet haben. Es gebe Hinweise, wonach der heutige Bundeswehrsoldat für Spitzeldienste mit Geldzahlungen entlohnt wurde. Er soll unter anderem Informationen über Olympiasiegerin Katarina Witt gegeben haben, von einer möglichen »Republikflucht« einer Läuferin und des verbotenen Pornovideo-Handels an seinem Stützpunkt berichtet haben.
Unterdessen konnte das Berliner Landgericht noch keinen Termin für die Verhandlung um Steuers Teilnahme an den Olympischen Winterspielen ansetzen. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin war der Widerspruch des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) gegen die Einstweilige Verfügung Steuers, der damit seine Nominierung für Turin erwirkt hatte, bisher noch nicht eingegangen.

Artikel vom 02.02.2006