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Zufriedene Verlierer:
»Eine tolle Erfahrung«

Badminton-DM geht ohne Bielefelder Beteiligung weiter

Von Jan Lüdeke
Bielefeld (WB). Veranstalter Folker Seemann freut sich bereits auf die Spiele am Wochenende. Dann nämlich ermitteln Deutschlands beste Badminton-Akteure ab dem Viertelfinale die fünf Deutschen Meister im Damen-Einzel und -Doppel, Herren-Einzel und -Doppel sowie im Mixed.

Nicht mehr zu bestaunen sind dann die Bielefelder Lokalmatadoren. Am Freitag schied auch das Damendoppel Eliane Exner (TuS Eintracht) und Jacqueline Mazurek (BC Ajax) aus.
Als Trainer Robert Panasiewicz (gebrochenes Sprunggelenk) vor der Partie zur Zuschauertribüne humpelte, war er noch frohen Mutes: »Für das Damendoppel mache ich mir die größten Hoffnungen.« Seinen beiden Schützlingen Exner und Mazurek hatte er mit auf den Weg gegeben, dass »es anfangs mit dem Zusammenspiel nicht klappen könnte.« Denn die Partnerinnen hatten im Vorfeld der DM lediglich zwei Mal gemeinsam trainiert.
Der Coach behielt Recht, es dauerte seine Zeit bis die Bielefelder Eigengewächse ins Spiel fanden. Nach zehn Minuten war der erste Satz mit 4:15 relativ deutlich an die Gegnerinnen Jana Voigtmann und Ulrike Sanftleben aus Jena gegangen. Panasiewicz zeigte sich dennoch zufrieden: »Jetzt haben sie sich gesammelt. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel im zweiten Satz.«
Und wieder wurde Panasiewiczs Prophezeiung wahr. Zwar lag das Duo schnell mit 0:5, später 3:9 und 5:12 hinten, doch Exner und Mazurek kämpften sich zurück, gingen gar 13:12 in Führung. »Danach haben sie zu unruhig gespielt«, befand Panasiewicz. Die beiden Spielerinnen meinten, sie hätten »zu wild und zu chaotisch agiert.«
Trotz des abermaligen Ausscheidens - Mazurek war auch im Mixed und Damen-Einzel angetreten - zeigten sich die beiden 19-Jährigen zufrieden. Exner ärgerte sich nur darüber, »dass ich wichtige Punkte versemmelt habe. Aber es war eine tolle Erfahrung.«
Ein wenig verärgert zeigte sich Mazurek über die Gegnerinnen: »Die haben irgendwie bei jedem Schlag gelacht. Das war komisch.«
Das Fazit des Trainers fiel am Ende durchaus positiv aus: »Da waren gute Ansätze dabei. Aber Routine kann man nicht beschleunigen. Wenn Eliane und Jacqueline öfter miteinander trainieren und Seite an Seite spielen, dann wird das Zusammenspiel ganz anders funktionieren.«
Die Seidensticker Halle, die, geschmückt mit vielen Pflanzen, in neuem Glang erscheint, war am zweiten Turniertag deutlich stärker besucht als noch einen Tag zuvor. Insgesamt fünf Schulklassen nahmen das Angebot eines Vortrags von Folker Seemann über Badminton und anschließenden freien Eintritts wahr. Seemann glaubt, dass »die Halle am Samstag richtig voll wird.«
Seemann und seine Mitarbeiter sind mit der bisherigen Organisation hochzufrieden. Auch von den Leistungen der Bielefelder Lokalmatadoren zeigte sich Seemann angetan: »Das Mixed am Donnerstag war schon klasse. Und auch die beiden Damen haben sich im Doppel richtig gut geschlagen.«
Gut schlugen sich auch einige Außenseiter, doch die ganz großen Überraschungen blieben bis dato aus. Alle Topfavoriten setzten sich ohne Probleme durch. Die Titelverteidiger gelten auch in diesem Jahr wieder als heißeste Anwärter auf die fünf Titel. Ausnahme ist das Herren-Einzel, wo Vorjahressieger Marc Zwiebler wegen einer Verletzung nicht am Start ist.
Am Freitagabend fand die legendäre Player's Night, eine Feier im Stadtpalais, statt. Genutzt wurde die Veranstaltung zur Entspannung und zum gegenseitigen Kennenlernen.

Artikel vom 04.02.2006