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Verschwenderische Pracht

Zierkrischen - als Hausbäume unvergleichlich gut

Die Schönste der Schönen ist in Japan nicht etwa - wie hierzulande - die Rose, sondern die Zierkirsche. Blütenkirschen sind uralte Kulturpflanzen, die in Japan schon vor über 1000 Jahren die Gärten schmückten.
Blütenkirschen in vollem Flor sind ein erhebender Anblick. Das lässt schon ein einzelner Zweig der Tokio-Kirsche erkennen.
Auch heimische Gärten gewinnen mit diesen Ziergehölzen und ihrer verschwenderischen, zugleich zarten Blütenfülle. Mehrere Arten mit zahlreichen Sorten stehen zur Wahl. Manche Baumschulen bieten 20 Sorten an. Vorrangig geht es um Prunus serrulata und Prunus subhirtella mit all ihren Sorten. Die Höhe der Bäume schwankt zwischen drei bis zehn Metern. Aufrecht wachsende und hängende Zweige sorgen für weitere Abwechslung, die sich fortsetzt mit ungefüllten, schwach gefüllten oder voll gefüllten Blüten. Unterschiedlich gefärbte Blüten, weiße, blassrosa, rosenrote, hell- und dunkelrote entwickeln sich aus unzähligen Knospen, die häufig im Aufgehen ihre Farbe verändern.
Im Unterschied zu Zieräpfeln setzen Zierkirschen selten Früchte an. Höher werdende ergeben wunderbare Hausbäume, niedrige zusammen mit Tulpen, Narzissen und Forsythien bunte Frühlingsmotive.
Besonders früh blühende Sorten wie Prunus subhirtella 'Autumnalis' öffnen an geschütztem Platz bei milder Witterung einige Blüten bereits im November/Dezember. Hauptblütezeit ist jedoch März/April. Insgesamt geht die Blütezeit bis Ende Mai, mit Prunus serrulata 'Shirotae' bis Anfang Juni. In weniger günstigen Lagen, wo hin und wieder mit Spätfrösten gerechnet werden muss, ist ein geschützter Platz und eine spät blühende Sorte zu bevorzugen.
Blütenkirschen lieben guten, nahrhaften, genügend feuchten Boden von neutraler bis stark alkalischer Reaktion. Saure Erde und Bodenverdichtungen stören ihre Entwicklung. Der Platz muss sonnig und frei sein, so dass sich diese Bäume oder Sträucher ungehemmt entfalten können. Geraten sie unter Druck von anderen Gehölzen, zeigen sie ihre volle Schönheit nicht. Zierkirschen werden normalerweise so wenig wie möglich geschnitten und wenn, dann nur während der Vegetation, damit kein Gummifluss entsteht. Bilden sich Wildtriebe aus Unterlagen, sind diese alsbald zu entfernen.
Einige Sortenempfehlungen: Bekannt ist die mit überhängenden Zweigen und dicht gefüllten, rosa Blüten ausgestattete Nelkenkirsche Prunus serrulata 'Shidare Sakura', ebenso die straff aufrecht wachsende Prunus serrulata 'Amanagowa' . Die sogenannte Tokio-Kirsche Prunus x yedoensis wächst trichterförmig, blüht überreich mit in der Knospe rosa angehauchten, später reinweißen, ungefüllten Blüten.

Artikel vom 31.03.2006