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Grün mit Sofortwirkung -
Pflanzenmatten für Eilige

Unauflösliche Einheit - Unkraut hat keine Chance

Im Schatten von Bäumen und Sträuchern weben Bodendecker dichte grüne Teppiche. Doch Geduld ist gefragt, denn normalerweise dauert es seine Zeit, bis die Pflanzendecke zugewachsen ist.

Für alle, die nicht so lange warten können oder wollen, gibt es die Sofortlösung: Pflanzenmatten präsentieren sich schon direkt nach der Pflanzung in vollem Bewuchs.
Die Kombination von Pflanzen und Gewebe zu Pflanzenmatten wurde ursprünglich von Ingenieurbiologen für schwierige Aufgaben im Landschaftsbau entwickelt. Mittlerweile werden die grünen Matten auch verstärkt in Parks und Gärten verwendet. Sie überziehen Dächer mit einem grünen Pelz und kleiden frisch angelegte Gärten ein. Sogar für den Balkon gibt es Matten, die bereits mit Sommerblumen bepflanzt sind und nur noch im Kasten ausgelegt werden müssen. Die Pflanzenmatten bestehen aus einem Gewebe aus abbaufähigen Naturfasern, das meist eine dünne Schicht Erde (Substrat) umschließt, und Pflanzen, die je nach künftiger Aufgabe der Matte variieren.
Dort, wo beispielsweise der Sog des Wassers Ufer untergräbt und fortspült, sind es Sumpfpflanzen wie Schilf und Rohrglanzgras. Für die Dachbegrünung wachsen Mauerpfeffer und Fette Henne auf den Matten. Bodendecker wie Efeu, Fingerkraut, Mühlenbeckie, Waldsteinie oder Felsenmispel eignen sich für die Verwendung im Garten und im Park.
All diese Pflanzen durchlaufen eine ähnliche Entwicklung: Sie erleben die Anwachsphase nicht an ihrem Bestimmungsort, sondern vorher unter optimalen Bedingungen in einer Gärtnerei. Dort werden sie ausgesät oder gesteckt, gedüngt und gegossen. Bald sind die Matten durch und durch von Wurzeln durchzogen und von grünen Trieben überdeckt. Pflanzen und Gewebe bilden eine unauflösliche Einheit. Jetzt sind die Matten transport- und verkaufsfähig und können an den verschiedensten Orten zum Einsatz kommen.
Das »Pflanzen« einer Matte ist ganz einfach: Der Untergrund muss auch bei dieser Methode gut vorbereitet werden. Das heißt: lockern, gegebenenfalls ausbreitungsstarke Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke auslesen, Kompost oder andere Bodenverbesserungsstoffe einbringen, glätten und leicht andrücken. Nun wird die Matte auf den vorbereiteten Grund gelegt, leicht angegossen - und fertig ist das Grün. Passt die Matte nicht, schneidet man sie mit Schere oder Messer in Form. Auf weitgehend ebenen Flächen im Garten schieben sich die Wurzeln ganz ohne Hilfe in die Erde und verbinden sich fest mit ihr.
Etwas mehr Aufwand erfordert die Anbringung einer Matte an einem steilen Hang oder Flussufer. Hier ist anfangs eine Befestigung erforderlich, die die Matte so lange an Ort und Stelle festhält, bis sich die Pflanzenwurzeln fest genug im Untergrund verankert haben. Fachleute schlagen daher Pfähle durch die Matte in den Boden. Auf demHang neben der Garagenauffahrt oder zum Nachbargrundstück kann man ähnlich verfahren. Auch Metallanker, die nach dem Einwachsen wieder entfernt werden, erfüllen diese Aufgabe.
Die Vorteile der Matte liegen auf der Hand: Statt viele einzelne Pflanzen auszutopfen und einzusetzen, legt man die fertige Matte auf der Fläche aus. Ständiges Gießen - bei frisch Gepflanztem sonst lebenswichtig - ist unnötig, denn bei der dichten Pflanzendecke haben Sonne und Wind keinen Zugriff. Entsprechend lange hält sich auch die Feuchtigkeit. Vor allem aber hat Unkraut praktisch keine Chance. Während es sonst sogar nach der Pflanzung auf der noch kahlen Fläche keimt, findet es im Wurzelfilz der Pflanzenmatte keinen Platz.
Der größte Vorteil liegt jedoch darin, dass die frisch mit Matten bepflanzte Fläche vom ersten Moment an »fertig« ist. Sie übernimmt unverzüglich die ihr zugedachte Schutzfunktion, erfreut das Auge, lockt Vögel und Insekten an und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.

Artikel vom 31.03.2006