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Es knackt und kracht in den Kulissen

Familie Sonnenfeld gibt sich mit zwei neuen Fernsehfilmen wieder die Ehre in der ARD

ARD, 20.15 Uhr: Die Sonne hielt sich bei der »Familie Sonnenfeld« zurück: Der Regen strömte im vergangenen Sommer, als sich die Fernsehfamilie Sonnenfeld zu den Dreharbeiten in einer alten Münchner Villa einstellte.

In drei Monaten entstanden hier zwei weitere Filme einer neuen Reihe, deren erster Februar vergangenen Jahres sieben Millionen Zuschauer vor die Bildschirme lockte. Heute ist der zweite Sonnenfeld-Film, »Alle unter einem Dach«, zu sehen. Sind die nächsten Filme ähnlich erfolgreich, wird es weitergehen, mit jeweils zwei Filmen im Jahr.
Sonnenfeld-Vater Helmut Zierl ist da optimistisch: »Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl bei diesem Projekt. Nicht dass ich diesen großen Erfolg erwartet hatte, wohl aber einen gewissen Erfolg.« Nicht nur heile Welt wird vorgeführt: Schon bald knackt und kracht es in den Kulissen. Vater Sonnenfeld sieht sich schon als Abteilungsleiter. Aber dann passiert es.
Eine blutjunge Newcomerin wird ihm vor die Nase gesetzt. Wütend boykottiert er sie - und fliegt prompt hinaus. Seine Frau Christina, wieder von der einstigen »Drombusch«-Tochter Marion Kracht gespielt, erfährt davon zunächst kein Wort, zumal sie selber - die vier Kinder sind ja nun schon größer - den beruflichen Neu-Einstieg als Anwältin sucht, mit viel Glück zunächst. Doch der Anwalt, der sie zu glänzenden Bedingungen anheuert, erweist sich nur allzu bald als ganz schlimmer Finger. Und bei den Kindern tut sich auch so einiges...
»Es gibt Probleme genug, aber im Kern ist die Familie eben doch intakt«, umreißt Zierl das Konzept der Reihe sowie die möglichen Gründe für den Publikumszuspruch. »Es ist gut, in dieser Zeit solche Familien zu zeigen, da die alten Werte wie Geborgenheit, Nestwärme wieder eine neue wichtige Bedeutung bekommen. Die Umwelt wird immer apokalyptischer, da braucht man die Orientierung.«
Geht es im ersten Film heute noch heiter und turbulent zu, werden im zweiten Beitrag (»Geheimnisse«) am 23. Februar ernstere Töne angeschlagen: Der arbeitslose Papa zieht durch die Kneipen, will der Ehefrau nicht eingestehen, seinen Job losgeworden zu sein. Ein einstiger Schulfreund bietet ihm die Teilhaberschaft in einer Firma - aber ist die so seriös, wie es scheint?
»Stoff genug für nächste Teile haben wir«, meint Zierl. Für ihn ist Vater Sonnenfeld wieder eine Rückkehr ins »nette Fach«, das lange seine Domäne zu sein schien. »Aber ich mache inzwischen ja auch genügend anderes.« Einen hintergründig-unheimlichen Typ in einem »Tatort«, einen Mörder im »Polizeiruf 110«, und bald ist er als »ganz schlimmer Gangster« in der RTL-Actionserie »Alarm für Cobra 11« zu sehen.
»Da wollte ich eigentlich nie mitmachen, aber es ist nun mal die Lieblingsserie meiner Söhne«, sagt Zierl. »Die haben so lange gebettelt, bis ich reif war.«

Artikel vom 02.02.2006