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»Krach im Keller«-Festival

Die Lautstärke ließt sogar die Boxen durchbrennen


Sennestadt (jm). Eng, heiß und mächtig laut: Zum sechsten Mal hatten Newcomer Bands jetzt ins »Luna« zum Festival »Krach im Keller« eingeladen. Eigentlich nichts Neues. Mit dem Ansturm von etwa 300 euphorischen Besuchern hatte jedoch niemand gerechnet. Zu erklären ist dies wohl mit der stetig steigenden Nachfrage an lokaler Musik aus Bielefeld.
Der große Andrang brachte das kleine Jugendzentrum fast zum Bersten. Vier Gruppen mussten sich die Bühne sogar mit den Zuschauern teilen. Dicht gedrängt und zufrieden schwitzte sich das Publikum im Alter zwischen elf bis 50 Jahren in Stimmung.
Gleich zu Beginn wurde zu den Humor geladenen deutschen Punksongs der »Strubbelpeters« wild gepogt und herumgesprungen. Bei »Vulgaer« ist der Name Programm. Das Quartett mit den Irokesen-Frisuren lieferte Drei- Akkord Punk der Marke »Wizo« oder »Slime«. Eindringlich und etwas vorlaut verarbeiten sie in ihren Liedern politische und jugendliche Probleme.
Passend zum Mozart-Jahr spielten »Muted« die Symphonie »A la turca« an. Es folgten sanfte Piano-Klänge, kombiniert mit brachialem Gesang in bester Hardrock-Manier. Sänger Mike Cacic brachte mit seinen komplexen Stimmbändern sogar die Lautsprecherboxen zum Durchbrennen.
Bei »Skunk's flavour« vereinten sich sphärische Keyboard-Sounds mit bedrohlichen Gitarrenriffs zu einer perfekten Mischung. Die fünf Jungs wurden kürzlich Sieger des »Bielefeld rockt« Bandwettbewerbs. Wenige Mutige wagten zu den melancholischen sowie rohen Liedern sogar das Stagediving. Beachtlich ist auch das kreative Potential der Combo. Kürzlich veröffentlichte sie ihre dritte CD »Aneamic«, jetzt präsentierte sie schon zwei neue Lieder für ein geplantes weiteres Album.
Ein Ende des »Krach im Keller«-Festivals ist nicht im Sicht. Die Veranstaltung müsste eigentlich in größere Räume umziehen. Doch gerade der intime Kellercharakter macht diese Konzertreihe so besonders und liebenswert.

Artikel vom 02.02.2006