04.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Das wird kein Selbstläufer«

Oberliga: Nach TSG-Gala bei LIT folgt der »graue Alltag« Recklinghausen


Bielefeld (WB/jm). Es kann nicht jede Woche gegen den Spitzenreiter gehen. Nach der 29:25-Gala bei LIT Handball Nordhemmern/M. könnte die siegeslustige TSG Altenhagen-Heepen die Tabelle der Handball-Oberliga höchstens umdrehen, dann bekäme sie es am 16. Spieltag wiederum mit der »Nummer eins« zu tun. Aber Vorsicht: Auch solche undankbaren Begegnungen wie gegen das Schlusslicht HCE Eintracht Recklinghausen (So., 17.30 Uhr) erfordern die vollste Konzentration der TSG-Spieler.
»Alle sind vom Wochenende noch sehr euphorisch. Ich glaube, ich muss ein bisschen wach rütteln und den einen oder anderen auf den Teppch zurückholen«, sagt Trainer Jörg Harke und mahnt: »Das wird kein Selbstläufer. Recklinghausen ist eine unbequeme Mannschaft, die gerne draufhaut, besonders auswärts. Das ist jetzt der graue Alltag«.
Das 31:30-Hinspiel weckt bei den Bielefeldern feine Erinnerungen, war dieser erste Auswärtsstreich der Saison doch der Auftakt einer tollen Serie, die heuer bei 22:4 Zählern angelangt ist. »Wenn wir weiter oben dran bleiben wollen, muss das ein Pflichtsieg für uns werden«, fordert Harke, der freilich von einigen »Baustellen« spricht.
Insbesondere sein Torhütergespann scheint zurzeit nicht fit. Bastian Knop hat sich eine Fingerverletzung zugezogen, Sven Herrendörfer musste wegen Rückenbeschwerden pausieren. Auch Martin Glüer - umgeknickt, Fuß geschwollen - fehlte im Training. Stanislaw Zachert soll am Sonntagnachmittag auf jeden Fall zunächst in der vorher spielenden »Zwoten« aushelfen, um Spielpraxis zu sammeln.
Recklinghausen hat in dieser Spielzeit in acht Anläufen noch keinen Auswärtssieg geschafft. Das soll auch so bleiben. Im Fernduell mit LIT (in Bergkamen) und Ferndorf (gegen Riemke) haben die Mannen von Jörg Harke am 16. Spieltag den vermutlich kleinsten Brocken aus dem Weg zu räumen. »Ich habe lange mit Bergkamens Coach Holger Krimphove telefoniert«, schmunzelt Jörg Harke vielsagend und hofft am Sonntag auf eine stattliche Kulisse in Heepen. »Die Jungs haben es sich verdient. Wir wollen die Euphorie mitnehmen«.

Artikel vom 04.02.2006