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»Freundschaftsspiel«
mit hoher Fehlerquote

WHV-Pokal: TuS 97 schlägt TSV Hahlen klar mit 33:23


Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Generalprobe gelungen: Zehn Tage, bevor es zwischen diesen beiden Mannschaften um entscheidende Meisterschaftspunkte im Aufstiegsrennen der Handball-Verbandsliga geht, setzte sich der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gestern Abend gegen seinen ärgsten Verfolger TSV Hahlen im WHV-Pokal überraschend deutlich mit 33:23 (18:14) durch. Nur noch ein Cupsieg trennt die 97-er vom Einzug in die lukrative DHB-Pokal-Hauptrunde; ebenso die TSG Altenhagen-Heepen, die in dieser zweiten Runde mit einem Freilos bedacht worden ist.
Über weite Strecken fehlte hüben wie drüben die Spannung. Trainer Frank Brennecke sprach von einem »typischen Mittwochspiel« und gab zu, dass gestern Abend beide Mannschaften »sehr freundschaftlich« miteinander umgingen. »Aber uns verbindet ja auch ein gutes Verhältnis«. Die individuelle Klasse und ein größeres Repertoire an personellen Alternativen gaben den Ausschlag. Derweil der TuS 97 in der Schilde-scher Halle eine »breite« Bank besaß, konnte Hahlen das Fehlen von Lars Krampe (beruflich) und Tim Quisbrock (Rückenverletzung) nicht kompensieren.
Weil sich der nervöse Primus eine in dieser Höhe noch nicht gekannte Quote an leichten technischen Fehlern leistete, Hahlen dies Manko aber nicht konsequent ausnutzte, musste Frank Brennecke eine Viertelstunde lang griesgrämig gucken. Sein Team geriet über 1:3 (7.) und 3:5 (8.) mit 6:9 (15.) ins Hintertreffen. Nun folgte die stärkste Phase der 97-er, die binnen neun Minuten mit 8:1 Toren in Folge (26., 14:10) die Vorentscheidung herstellten. Mit seinem einzigen Treffer, einem Gegenstoßheber, glückte Henning Duderstadt dabei die erste TuS 97-Führung (18., 10:9).
Näher als drei Tore kam Hahlen nicht mehr heran. Als Nils Grothaus per Gegenstoß das 24:17 markierte (41.), schwanden auch die letzten Befürchtungen an eine Verlängerung. Daran änderte auch nicht, dass Hahlens Keeper »Klappi« Weber in der zweiten Hälfte zum Weltmeister geworfen wurde.
Szenenapplaus gab's zwischenzeitlich unter anderem für Tricktore Marke Marcel Volmer oder Ralf Bruelheides flach angesetzte »Geschosse«. Sven-Eric Husemanns Tor zum 33:23 beschloss ein über weite Strecken nicht sonderlich attraktives Pokalduell. Dieses Treffen war nur ein Vorgeplänkel. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Teams am 11. Februar in der Jöllenbecker Realschulhalle anders zur Sache gehen werden. Brennecke: »Da wird die Luft brennen. Das ist für Hahlen die letzte Chance«.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann (ab 30.) - Husemann (4), Volmer (3), Boekstiegel (4), Grothaus (8), Bruelheide (7/1), Brenker (3), Schlüter (3), Duderstadt (1), Vogelsang.

Artikel vom 02.02.2006