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Spaß an der Klettertour

Klinsmann nominiert seinen WM-Kader am 14. Mai

Düsseldorf (dpa). Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird seinen 23-köpfigen Kader für das Unternehmen WM-Titel einen Tag nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am 14. Mai in Berlin bekannt geben.WM-Wackelkandidat: Christian Wörns, hier im Duell mit Arminias Fatmir Vata. Foto: Hörttrich

Nach der zweitägigen Einschwörung der deutschen Fußball-Nationalspieler auf die WM beim Kurz-Lehrgang in Düsseldorf richtete der 41-Jährige seinen Blick jedoch zunächst ganz auf das erste Länderspiel des Jahres am 1. März in Florenz gegen Italien. »Wir sind definitiv im Aufwind«, sagte Klinsmann, der auf ein positives WM-Signal gegen den dreimaligen Weltmeister hofft: »Wir wollen Italien schlagen.«
Ob allerdings alle 28 Akteure seines vorläufigen WM-Kaders in den nur noch zwei Länderspielen vor der Nominierung auch noch eine Bewährungschance erhalten, ließ er offen. Jeweils 20 bis 21 Akteure würden für die Partien in Italien und am 22. März in Dortmund gegen die USA nominiert.
Die 26 in Düsseldorf anwesenden Nationalspieler erfüllten in den knapp 26 Stunden, die sie gemeinsam am Rhein verbrachten, in erster Linie Werbeverpflichtungen. Beim gemeinsamen Mannschaftsabend stand der Teamgeist im Vordergrund. Auf Initiative des Mannschaftspsychologen Hans-Dieter Hermann fuhr man in eine Kletterhalle. An der Steilwand sollten die Spieler erfahren, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. »Einer hat den anderen gehalten«, berichtete Bierhoff begeistert. Auch die Spieler hatten ihren Spaß. »Ich bin am höchsten gekommen«, berichtete Lukas Podolski.
Den Spielern erhielten in Düsseldorf einen detaillierten organisatorischen Überblick über den Anlauf der Vorbereitung, beginnend mit dem Regenerationstrainingslager auf Sardinien vom 16. bis 21. Mai. Auch über ihr Karten-Kontingent für Angehörige und Freunde bei der WM wurden sie informiert. »Die Kartenproblematik gibt es auch für die Spieler«, meinte Klinsmann. Die genaue Anzahl, die jeder Akteur bekommt, wollte der Bundestrainer nicht verraten, aber sie sei geringer als bei früheren Turnieren.
Klinsmann fand auch noch Zeit für einige Einzelgespräche mit Spielern. »Mit wem, sage ich aber nicht.« Der Dortmunder Christian Wörns gehörte nach eigener Aussage nicht dazu, obwohl sich der Abwehrspieler zuletzt mehrfach über seine Ausbootung bei den letzten Länderspielen beklagt hatte. »Ich habe mit Jürgen Klinsmann nicht gesprochen. Aber darum ging es bei diesem Treffen auch nicht«, sagte Wörns. Die Stunde der Wahrheit schlägt für Wörns und andere Wackelkandidaten ohnehin erst am 14. Mai.

Artikel vom 01.02.2006