01.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Falscher Leim in Reichenhall

Experte: Wasseraufnahme reduzierte Klebekraft


Mainz (dpa). Der Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall ist nach Untersuchungen des Baustofftechnologen Bernd Hillemeier wahrscheinlich auf die Verwendung falschen Leims zurückzuführen. Der Experte von der Technischen Universität Berlin hatte für das ZDF-Magazin »Frontal 21« Proben aus der eingestürzten Holzdachkonstruktion analysiert. Bei dem Unglück waren Anfang Januar 15 Menschen gestorben.
»Unter den klimatischen Bedingungen, die in der Halle geherrscht haben, war es der falsche Leim«, sagte Hillemeier. »Er ist der Hauptverursacher, dass etwas passiert ist, dass sich Verbindungen gelöst haben.« Die Untersuchungen in seinem Institut hätten gezeigt, dass Leim auf Harnstoffbasis verwendet wurde. Unter Fachleuten sei seit langem bekannt, dass dieser Leim Wasser aufnehmen und dadurch seine Klebewirkung verlieren könne.
In Bad Reichenhall hatte sich unter dem Hallendach Kondenswasser gesammelt - der Leim war großer Feuchtigkeit ausgesetzt. Nachträglich eingebaute Seitenwände aus Glas hätten Feuchtigkeitsbildung noch verstärkt.

Artikel vom 01.02.2006