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James Cook an den Rhein

Westfalia baut weiter Freizeitmobile in Ostwestfalen

Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Westfalia Van Conversion wird bis Ende 2012 in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) Freizeitmobile bauen. Damit ist die befürchtete Komplettschließung des Werkes vom Tisch.

Betriebsrat, IG Metall, Arbeitgeberverband und Geschäftsführung haben sich jetzt auf ein entsprechendes Maßnahmenpaket geeinigt. Danach sollen von den derzeit 250 Arbeitsplätzen mindestens 124 erhalten bleiben.
An der Produktionsverlagerung des bis zu 100 000 Euro teuren Westfalia-Flaggschiffs James Cook (Mercedes Sprinter-Basis) nach Düsseldorf gibt es nichts mehr zu rütteln. Allerdings soll Mitarbeitern, die in die Landeshauptstadt übersiedeln wollen, der Neustart finanziell versüßt werden. In Düsseldorf will Westfalia zudem 10 000 Gfk-Superhochdächer pro Jahr bauen und damit neue Jobs schaffen.
Zu besagter Vereinbarung gehört auch die Zusage der 100-prozentigen Daimler-Chrysler-Tochter, bis 2012 am Standort Rheda-Wiedenbrück sechs Millionen Euro in Entwicklung und Anlagen zu investieren. Pro Jahr sollen drei Auszubildende eingestellt werden. Derweil müssen die Westfalianer mit einer auf zwei Jahre begrenzten Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich leben und auf die Hälfte des Weihnachtsgeldes verzichten.
Geschäftsführer Andreas Maas kennt nach eigenem Bekunden bei Daimler-Chrysler keinen anderen Vertrag, der einen Standort über einen so langen Zeitraum sichere. Erfolgsmodell bei Westfalia ist derzeit der Marco Polo (Mercedes Viano-Basis). 2005 wurden 1450 Einheiten abgesetzt. Tendenz steigend. Vor allem im Ausland erfreut sich der »kleine« Benz wachsender Beliebtheit. In China wurden im vergangenen Jahr 100 Stück verkauft.

Artikel vom 31.01.2006