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Mädchen machen häufiger Abi als Jungen

Trend hat sich seit 1995 verstärkt - 2005 blieben 272 Abgänger ohne Schulabschluss

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Der Anteil der Bielefelder Mädchen, die ihre Schulzeit mit dem Abitur abschließen, wächst stetig. Waren 1995 noch 52,5 Prozent des Abiturjahrgangs weiblich, stieg ihr Anteil im Vorjahr auf 54,5 Prozent.

Das Landesamt für Datenverarbeitung für Statistik (LDS) hat jetzt einen ausführlichen Zehn-Jahres-Vergleich der Schulabgängerzahlen für das Land und die einzelnen Kommunen vorgelegt. Die auch für Bielefeld gültige Kernaussage: Jungen erreichen im Schnitt weniger hohe Schulabschlüsse als Mädchen.
Besonders deutlich ist nach Angaben der Statistiker der Geschlechterunterschied auch bei den 272 Jugendlichen, die im vergangenen Jahr ohne Abschluss die Schule verlassen. Der Anteil der männlichen Jugendlichen betrug 54,8 Prozent, der der der Mädchen bei 45,2 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren die Werte allerdings noch klarer. 64,4 Prozent der Jungen und 35,6 Prozent der Mädchen erhielten kein Abschlusszeugnis.
Insgesamt verließen im vergangenen Jahr 4060 Jugendliche die allgemeinbildenden Schulen in Bielefeld, 600 mehr als vor zehn Jahren. Von ihnen erwarben 54,9 Prozent (2,5 Prozent weniger als 1995) einen Abschluss der Sekundarstufe I. Darunter fällt das Hauptschulzeugnis nach Klasse 10 oder die Fachoberschulreife. 28,2 Prozent »bauten« das Abitur (0,7 Prozent mehr als 1995). Die Fachhochschulreife erreichten 4,5 Prozent. Nach der 9. Klasse verließen 5,7 Prozent der Abgänger die Hauptschule, 6,7 Prozent des Jahrgangs blieben ganz ohne ein Abschlusszeugnis.
Bei der Zahl der Abgänger ohne Abschluss liegt Bielefeld leicht über dem Landesdurchschnitt von 6,9 Prozent und deutlich vor anderen Großstädten in Nordrhein-Westfalen. In Dortmund etwa beträgt die Zahl der Abgänger ohne Abschluss bei 8,6 Prozent des Gesamtjahrgangs.
Von den 2031 weiblichen Schulabgängern 2005 machten 30,6 Prozent das Abitur, von ihren 2029 männlichen Mitschülern 25,6 Prozent.
Ohne Abschluss blieben 7,4 Prozent der männlichen Jugendlichen und sechs Prozent der weiblichen Schulabgänger.

Artikel vom 31.01.2006